Gegengift

Guter Tausch: Freiheitskämpferin statt „Indianerhasser“

Die neue US-Regierung will das Porträt von Präsident Andrew Jackson auf dem 20-Dollar-Schein durch das von Harriet Tubman ersetzen.

Eine exklusive Neigungsgruppe in den Hallen des Gegengifts ist die der Numismatik. Ihr Motto: „Nehmt dem Kaiser, was des Kaisers war.“ Sie sammelt alles, was Geldwert und Geschichte hat. Die Habsburger Herrscherin Maria Theresia wird in diesem Klub nicht so sehr wegen ihres heldinnenhaften Widerstands gegen den aggressiven Preußenkönig Friedrich II. geschätzt, sondern wegen des Feinsilbergehalts der seit 1751 geprägten Taler, die ihr Bild tragen. Sie garantieren immerwährend Stabilität.

Als etwas weniger zuverlässig haben sich im neuen Millennium die in den vergangenen 245 Jahren gedruckten Dollar-Noten erwiesen, die hier in Erdberg von uns nur beiläufig gesammelt werden. Das derzeit einzig Sichere an ihnen: Ein weißer alter Mann blickt dir entgegen; Washington auf dem Ein-, Jefferson auf dem Zwei-, Lincoln auf dem Fünf- und Hamilton auf dem Zehn-Dollar-Schein. Es folgen Jackson auf dem Zwanziger, Grant auf dem Fünfziger und Franklin auf dem Hunderter. Auch bei den noch größeren Scheinen, die nicht mehr in Umlauf sind, waren es Männer. Fast alle also US-Präsidenten, viele davon Sklavenhalter und Kriegstreiber. Für einen von ihnen dürfte allerdings die Schein-Existenz bald zu Ende gehen.

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