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Vorschau: Was die Tenniswelt 2021 erwarten könnte

Aktuell Tennis Regenunterbrechung in Cincinnati Aug 19 2015 Mason Ohio USA Center Court sit
Aktuell Tennis Regenunterbrechung in Cincinnati Aug 19 2015 Mason Ohio USA Center Court sit(c) imago/ZUMA Press (imago sportfotodienst)
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Das Comeback von Roger Federer (39), der Durchbruch von Jannik Sinner (19). Und neue Turniere.

Prognosen für das Tennisjahr 2021 abzugeben ist kompliziert, die Schatten der Pandemie hängen immer noch wie dunkle Wolken über der Tour. Nachdem im Vorjahr der Turnierkalender stark beschnitten worden ist und etliche Wettbewerbe ersatzlos gestrichen werden mussten, soll nun wieder so etwas wie Normalität zurückkehren. Das oberste Gebot: die Sicherung von Arbeitsplätzen, also das Veranstalten von Events. Die Spielervereinigungen ATP und WTA sind umtriebig, noch vor dem ersten Aufschlag in Australien wurden erfreuliche Neuigkeiten verlautbart. So wurde für jene Damen, die sich in harter Quarantäne befanden und zwei Wochen nicht trainieren konnten, kurzerhand ein Turnier aus dem Boden gestampft, um möglichst Chancengleichheit zu schaffen.

Für die Zeit nach den Australian Open steht der Plan für die Damen vorerst bis Juni (Wimbledon), bei den Herren hat die ATP bereits einen Kalender bis Jahresende veröffentlicht, der einige Änderungen vorsieht. So wurden an manche Ausrichter neue Ein-Jahres-Lizenzen vergeben, wodurch 2021 in Singapur, Marbella und Belgrad (statt Budapest) gespielt wird. Bei bestehenden Turnieren wurden die Raster für Hauptbewerbe und Qualifikation teilweise erweitert, um mehr Spielern die Teilnahme zu ermöglichen. Wie in den vergangenen Jahren scheinen zwei österreichische Turniere im ATP-Kalender auf: Kitzbühel (ab 26. Juli) soll parallel zu Olympia stattfinden, Wien ist ab 25. Oktober geplant.

Sportlich tun sich 2021 etliche Fragen auf. Dominic Thiem hat mit seinem Vorjahrestriumph bei den US Open eine Phalanx durchbrochen. Erstmals seit Stan Wawrinka (US Open 2016) und 13 Grand Slams in Folge hieß der Sieger nicht Novak Djoković, Rafael Nadal oder Roger Federer. Thiem ist neben Djoković und Nadal auch der erste Anwärter auf einen Grand-Slam-Erfolg 2021, er weiß nun, was es auf der größten Bühne benötigt, hat gegenüber der weiteren Konkurrenz also einen kleinen Vorteil.


Men to Watch. Die besagte weitere Konkurrenz ist allerdings mächtig angewachsen. Daniil Medwedew (ATP-Finals-Sieger), Alexander Zverev (US-Open-Finalist) oder Stefanos Tsitsipas bringen allesamt das Können mit, sich 2021 zum Grand-Slam-Champion zu krönen. Ein weiterer Vorstoß wird auch vom Russen Andrej Rublew, aktuell die Nummer acht der Weltrangliste, erwartet. Die jungen Kanadier Denis Shapovalov (Nr. 13) und Felix Auger-Aliassime (Nr. 21) sollten ebenfalls den nächsten Schritt machen, im Kampf um Major-Trophäen aber noch einiges an Aufholbedarf haben.

Sein enormes Potenzial bereits angedeutet hat der Italiener Jannik Sinner (Nr. 36). Der Südtiroler, 19, ist der einzige Teenager in den Top 100, er sollte heuer den Durchbruch in die erweiterte Weltspitze schaffen. Und dann wartet die Tenniswelt noch gespannt auf das Comeback von Roger Federer, 39. Er pausiert seit nunmehr einem Jahr.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2021)

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