Attentat

Libanon: Mord an Hisbollah-Kritiker Lokman Slim

Protest in Beirut gegen den Mordanschlag
Protest in Beirut gegen den MordanschlagAFP
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Dem prominenten Aktivisten und Verleger wurde in den Kopf geschossen.

Sie zogen vor den Justizpalast der libanesischen Hauptstadt Beirut und hielten Plakate mit dem Bild des Ermordeten in die Höhe. Libanesische Aktivisten und Intellektuelle verliehen bei ihrem Protest am Donnerstag ihrer Bestürzung und ihrem Ärger Ausdruck – über das Attentat auf den prominenten Aktivisten und Verleger Lokman Slim. Die Leiche Slims war in seinem Auto mit einer Schussverletzung im Kopf in der südlichen Stadt Nabatija entdeckt worden. Die Stadt wird weitgehend von der schiitischen Hisbollah kontrolliert.
Slim, der mit einer Deutschen verheiratet war, galt als harscher Kritiker der Hisbollah. Die vom Iran unterstützte Organisation ist einer der mächtigsten politischen Akteure im Libanon. Die Hisbollah verfügt über eigene bewaffnete Einheiten, die mehr Schlagkraft besitzen als die offizielle libanesische Armee. Die Hisbollah hat ein ganzes Arsenal an Raketen. Sie war immer wieder in bewaffnete Auseinandersetzungen mit Libanons Nachbarn Israel verwickelt. Und ihre Kämpfer sind – mit iranischer Unterstützung – in Syrien an der Seite von Machthaber Bashar al-Assad im Einsatz.

Lokman Slim wurde umgebracht.
Lokman Slim wurde umgebracht.APA/AFP/HO

Hisbollah-Kritiker Slim war von seiner Schwester am späten Mittwochabend als vermisst gemeldet worden. Er hatte zuvor erklärt, Drohungen von Anhängern der Hisbollah erhalten zu haben. „Sie haben ihn getötet“, klagte Slims Freund Makram Rabah, Professor an der American University in Beirut. Nur wenige Libanesen hatten die Hisbollah so offen kritisiert wie Slim.

(APA/Reuters/red.)

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