Randerscheinung

Ein zweiter Lockdown-Geburtstag?

Carolina Frank
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Ende März vor einem Jahr, als die Coronasache hier so richtig ins Rollen kam, haben wir die geplante Party des Jüngsten schon einmal abgesagt bzw. ursprünglich verschoben.

Der Jüngste will über seinen Geburtstag sprechen. Also ­eigentlich nicht über den Geburtstag, ­sondern die Geschenke, die er sich wünscht. Ihm droht ja schon sein zweiter Lockdown-Geburtstag in Folge. Ende März vor einem Jahr, als die Coronasache hier so richtig ins Rollen kam, haben wir seine geplante Party abgesagt bzw. ursprünglich verschoben. Aber Schnecken, die Party hat auch danach nicht mehr stattgefunden, ist ausgefallen wie so vieles in diesem Jahr. Was die Geschenke betrifft, geht es der Bub vorsichtig an. Er hätte gern einen richtigen Zeichenblock mit ein paar ordentlichen Stiften und Ölkreiden und so. Er weiß natürlich genau, dass man mit so einem Wunsch auch den Eltern eine Freude macht. Danach kommen dann die heikleren Dinge: Laptop, Virtual-­Reality-Brille, ein Gaming-Sessel und Boxen. Also, der Bub weiß schon, dass er das nicht auf einmal bekommt. „Den Laptop brauch ich für das Home-Schooling, ich kann nicht den ganzen Vormittag am Schreibtisch sitzen, sondern muss auch einmal auf das Bett oder den Boden.“

Das klingt schon irgendwie nachvollziehbar. Mit dem Wünsche-Rest will er sich eine Gaming-Ecke einrichten. Wie der Mittlere, sagt er, wobei der Mittlere voll auf Musik, gar nicht auf Gaming aus und außerdem fast zwanzig ist. „Wie alt wirst du?“ „Elf.“ „Mit elf hatte dein Bruder eine Lego-Ecke.“ Auch über Fortnite müssen wir wieder einmal reden. „Darf ich das spielen, wenn ich elf bin?“ „Ab wann ist es denn erlaubt?“ „Ab zwölf, aber die anderen . . .“ Neulich hat er auch gefragt, ab wann man den Mopedführerschein machen darf. Mit Lego kommen wir da jedenfalls nicht mehr weiter. Den Block bekommt er (das kann ich hier ohne Spoilergefahr schreiben) auf jeden Fall. Und hoffentlich eine Party. 

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