Kinderpsychiaterin Kathrin Sevecke sieht vermehrt Jugendliche mit Depressionen und schweren Essstörungen. Auch Teenager sollen dringend ganz die Schule besuchen.
Wie schätzen Sie die psychische Gesundheit von 14- bis 19-Jährigen derzeit ein?
Kathrin Sevecke: Als labil. Der Gesundheitszustand verschlechtert sich immer mehr. Ich finde das besorgniserregend. Das eine sind Patienten, die schon psychische Vorerkrankung haben. Aber was wir vermehrt sehen, sind Patienten, die vorher bei uns noch nie vorstellig waren, und die jetzt bereits in einem sehr schlechten Zustand zu uns kommen. Natürlich ist eine Klinik die Spitze eines Eisbergs, aber auch in meinem privaten Umfeld sehe ich, dass bei den Jugendlichen die Stimmung schlecht ist. Die Luft ist raus, sie können nicht mehr, sie sind ausgebrannt.