NFL-Finale

Stars, Show, Werbung: Super Bowl in Corona-Zeiten

Der kanadische Rapper The Weeknd hat mit seinem Auftritt bei der Super Bowl die berühmte Halbzeitshow des Mega-Events besorgt.
Der kanadische Rapper The Weeknd hat mit seinem Auftritt bei der Super Bowl die berühmte Halbzeitshow des Mega-Events besorgt. (c) Getty Images (Mike Ehrmann)
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Sieben Millionen Dollar für die Halbzeitshow, Informationen zur Corona-Impfung statt Werbung für Bier, ein Gedicht für all jene, die während der Pandemie an vorderster Front arbeiten. Über das Mega-Event in Corona-Zeiten.

Das Finale der NFL ist normalerweise ein Riesen-Spektakel. Es über die Bühne gehen zu lassen, erwies sich in Zeiten von Corona allerdings schwierig - aber nicht unmöglich. So war das Stadium nur zu einem Drittel gefüllt, die aufwendig konzipierte Bühne auf dem Rasen fiel weg, viele Werbepartner sprangen ab. Was Sänger "The Weeknd" aber nicht davon abhielt, sich für seine Show in der Halbzeitpause ins Zeug zu legen.

Der 30-jährige Star entstieg am Sonntag im Stadion in Tampa (Florida) einem Sportwagen und spielte im roten Glitzerjacket ein Medley unter anderem mit seinen Hits "Blinding Lights" und "I Feel It Coming". Sieben Millionen Dollar wurden für seine 13-minütige Einlage investiert. Tänzer in weißen FFP2-Masken traten auf, es wurde mit Lichtern und Spiegeln, die sich unter bunten Feuerwerken bewegten, gespielt. Diese Kulisse erinnerte an "Sin City" - also "Die Stadt der Sünde", Las Vegas.

Doch die Bemühungen des Sängers reichten nicht aus, um die Zuseher mitzureißen, wenn man den Reaktionen in den sozialen Medien glaubt. "Enttäuscht", zeigen sich dort viele User, "Wofür 7 Millionen Dollar?", fragen sie sich. An seine Vorgängerinnen, das Superstar-Duo Shakira und Jennifer Lopez, die im Vorjahr die Masse begeisterten und die Halbzeitshow des Super Bowl gerockt hatten, kam er nicht heran, so das Credo. Und längst nicht an den King of Pop, den bereits verstorbenen Michael Jackson, an den sein Auftritt offensichtlich angelehnt war.

Poetin Amanda Gorman trat auf

Auch ein anderer Auftritt sorgte für Aufsehen: Jener der jungen Dichterin Amanda Gorman, die bereits mit ihrem Auftritt bei der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden Blicke aus der ganzen Welt auf sich gezogen hatte. Vor Beginn des Finalspiels wurde ein Video gezeigt, in dem die 22-jährige Afroamerikanerin ihr Gedicht "Chorus of the Captains" ("Chorus der Kapitäne") vortrug.

In dem Gedicht ehrte Gorman die "essenziellen Arbeiter" wie Spitals-Mitarbeiter oder Erzieher. "Sie sind vorangegangen / indem sie alle Erwartungen und Grenzen überschritten / und ihren Gemeinden und Nachbarn Auftrieb gaben / als Führungsfiguren, Menschen, die heilten, und Erzieher", lauten einige der Verse, die Gorman vortrug. Auch gedachte sie der Opfer der Pandemie und beschwor den Zusammenhalt in der Gesellschaft zur gemeinsamen Bekämpfung der Krise. Es war das erste Mal in der Geschichte des "Super Bowl", dass eine Dichterin oder ein Dichter auftrat.

Kuss für den Gewinner

Doch die Stars ließen sich trotz Corona die Freude am Mega-Sportereignis nicht nehmen. Die überglückliche Gisele Bündchen, Supermodel und Ehefrau des gefeierten Football-Superstars, Tom Brady, suchte vor Ort ihren persönlichen Quarterback-Superstar auf dem Spielfeld auf und zeigte ihm und der Welt, wie stolz sie auf ihn ist.

(c) Getty Images (Kevin C. Cox)

Daheim gemütlich machte es sich US-Sängerin Lady Gaga.

Mila Kunis und Ashton Kutcher sah man in der Cheetos-Werbung. Ob ihm seine Ehefrau wieder die Käsechips geklaut hat, fragt sich der Schauspieler im Clip. "Sag ihm einfach, dass du es nicht warst", springt dieser daraufhin Sänger Shaggy zur Hilfe.

Denn ganz auf Werbung wurde freilich nicht verzichtet. Man verlegte allerdings den Schwerpunkt zum Teil auf andere Themen. So gab es etwa statt der legendären Bierwerbung für die amerikanische Marke Budweiser in diesem Jahr von Anheuser-Busch einen Beitrag zur Impfkampagne in den USA.

Für "beer for a spot" sorgte stattdessen Matthew McConaughey: Er postet auf Instagram einen alten Spot mit Brad Pitt.

(APA/AFP/Red.)

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