Serie: Legenden

Hermann Maier: Der Maurer als Millionär

Spektakuläre Siege und Stürze, unglaubliche Comebacks und eine riskante Fahrweise dominieren das Leben des Hermann Maier. Eines Ausnahme-Athleten, einer Legende des Skisports, eines Draufgängers, der sich seine Erfolge immer erkämpfen muss.

Phänomen, Rätsel, Wunder. Begriffe, die auf die Karriere eines Ausnahme-Athleten zutreffen. Auch weil Ärzte bei dem Buben aus der Flachau Morbus Osgood-Schlatter diagnostizieren – eine Reizung der Kniescheibensehne, die, sobald man irgendwo anstößt, extreme Schmerzen verursacht. Jede Berührung mit einer Torstange verursacht einen schmerzhaften Stich. Für Hermann Maier ist der Traum vom Skifahren vorerst zu Ende. Auch weil er zu schmächtig ist, verlässt er die Ski-Handelsschule in Schladming und beginnt eine Maurerlehre: „Die richtige Entscheidung“, sagt er später. Denn er habe gelernt zu schuften und ein Gefühl für seinen bald muskulösen Körper bekommen.

Im Dezember 1972 warten seine skibegeisterten Eltern erst einmal die Herrenabfahrt von Val-d'Isère ab, ehe sie mit der Hebamme zur Geburt Hermanns nach Altenmarkt fahren. Die Karriere, der steile Aufstieg vom Maurer zum Millionär beginnt spät: Erst im Alter von 23 Jahren fährt er mit Rang 26 bei einem Riesenslalom sein erstes Weltcuprennen und erreicht mit 4,48 Sekunden Rückstand auf den Sieger, Michael von Grüningen, auf Anhieb die Punkteränge. Vier Tage zuvor darf er als Vorläufer beim Weltcup-Riesentorlauf auf seinem Haushang in der Flachau fahren. Seine Zeit hätte für Rang zwölf gereicht.

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