Vieles von dem, was heute Alltag für uns ist, konnte man sich vor einem Jahr kaum vorstellen.
Vor einem Jahr, man kann sich das heute kaum noch vorstellen, trug kein Mensch eine FFP2-Maske. Die meisten wussten nicht einmal nicht, was das ist. Viele hätten geglaubt, dass sei die neue Partei von Heinz-Christian Strache.
Vor einem Jahr liefen die Menschen noch verkleidet herum, ob auf dem Opernball oder auf der Straße.
Vor einem Jahr küssten sich die Menschen gegenseitig die Wangen ab – bis hin zur Kategorie „flüchtiger Bekannter“.
Vor einem Jahr hielten viele Leute AstraZeneca wohl auch noch für ein osteuropäisches Raumfahrtprogramm.
Heute wiederum ist ein Leben ohne FFP2-Maske unvorstellbar. An Heinz-Christian Strache erinnert nur noch sein Handy, das weitere Handy-Ortungen nach sich gezogen hat.
Viele, die im Vorjahresfasching noch freudig als „Das Beste aus beiden Welten“ gingen, gehen heuer als „Sack und Asche“ gleich ansatzlos in den Aschermittwoch über.
„Flüchtiger Bekannter“ verwenden heute vor allem alte Spezis von Jan Marsalek, wenn sie nach ihm gefragt werden.
Und AstraZeneca hat dem alten Spruch „Nutzt's nix, schod's nix“ neue Bedeutung verliehen. Wobei: Ganz so sicher ist das auch wieder nicht.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2021)