Restaurant-Eröffnung

Ein mediterranes Gaudium

Die Presse/Clemens Fabry
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Patrick Hopf eröffnet am 24. März das Gaudium in Münchendorf, vorerst nur die Greißlerei mit Take Away, ein Restaurant soll folgen.

Man könnte sagen Patrick Hopf hat einen guten Riecher. Es war aber wohl eher Zufall. Denn dass gerade jetzt die Sehnsucht nach mediterraner Küche und kulinarischen Ausflügen nach Italien, Spanien, Portugal und Frankreich groß ist, hat er wohl nicht geahnt, als er ein Restaurant mit diesem Konzept geplant hatte. Das ist nämlich mittlerweile acht Jahre her.
„Jetzt ein Lokal zu eröffnen, kann man unter Wahnsinn deklarieren oder auch als Chance. Ich sehe es lieber als Chance“, sagt Hopf. Die Chance begründet er recht pragmatisch. Er geht davon aus, dass einige Gastronomen den langen Lockdown nicht überstehen werden. „Es werden sicher einige zusperren müssen, aber die Zahl der Gäste bleibt ja gleich. Und die wollen erst recht ausgehen, wenn es wieder möglich ist“, sagt Hopf. Außerdem: „Wer acht Jahre an einem Konzept bastelt, muss das umsetzen.“

Sommelier im Schwarzen Kameel

Hopf hat in der Gastronomie mittlerweile einige Stationen hinter sich. So war er in Wien im Schwarzen Kameel als Sommelier und Oberkellner tätig, ebenso im Dom Beisl und auch im Meinl am Graben. Dazwischen war er Restaurantleiter im Rigie, hat unter anderem in der Kuchlmasterei, kurz bei Juan Amador und im Crazy Lobster gearbeitet. Besonders prägend sei für ihn aber zu Beginn seiner Karriere das Sternerestaurant Schweizer Stuben in Bayern gewesen. „Unser Ausbildner war ein richtiger Sir, ein Maître. Er ist auf den Gast eingegangen und hat gewusst, wann das Patenkind vom Stammgast Firmung hat.“ Hopf selbst wurde 2014 vom Branchenmagazin Rolling Pin zum Maître des Jahres gekürt. „Ein bissl ein Gespür für den Gast hab ich schon“, sagt er.
Im März will er also sein eigenes Restaurant eröffnen, das Gaudium in Münchendorf. „Viel fragen mich, warum in Münchendorf, ich frag dann zurück, warum nicht. Das Argument für die Location zählt nicht, wenn man ein gutes Lokal macht. Außerdem hat Münchendorf ein tolles, großes Einzugsgebiet.“
Das Restaurant wird in eine neue Immobilie einziehen, in der das Einkaufszentrum Triestingpark und auch neue Wohnungen untergebracht werden. Deshalb ist er beim Eröffnungstermin auch davon abhängig, wann das gesamte Projekt fertig ist. Am 24. März dürfte es so weit sein. Dann will Hopf zumindest die Greißlerei, die Teil des Gaudiums sein soll, eröffnen.
Als Küchenchef ist Domenic Kreller tätig, der zuvor unter anderem beim Plachutta war, eine Zuckerbäckerlehre beim Demel absolviert hat, auch bei Do & Co, in der Kilianstuba und im Fürstenhaus am Achensee gekocht hat. „Er hat die gleiche Herangehensweise zur Gastronomie wie ich, nämlich: Es fängt beim Gast an und hört beim Gast auf. Der Gast ist der Grund, warum es Gastronomie gibt.“

Mediterranes Wirtshaus

Aber nun zu seinem Konzept, das er für das Gaudium erarbeitet hat. Es soll ein Wirtshaus auf hohem Niveau sein, in dem Speisen aus Italien, Portugal, Spanien und Frankreich gekocht werden. Ein abendliches Sechs-Gänge-Menü soll es ebenso geben, wie ein einfaches Mittagsgericht oder auch Frühstück am Wochenende. Hopf will zur Inspiration, sobald das eben wieder möglich ist, regelmäßig mit dem Küchenchef Regionen in den genannten Ländern bereisen und von dort Rezepte aus urigen Wirtshäusern oder „von der Oma“ mitnehmen.
Im Lokal selbst wird ein Holzofen prominent platziert, in dem stets frisches Brot gebacken werden soll. Küchenchef Kreller ist einstweilen in seiner privaten Küche eifrig am experimentieren und backen. Das Brot soll dann ebenso wie Eingelegtes und Eingekochtes, fertige Jus oder Spezialitäten aus der Region in der Greißlerei verkauft werden. So lange der Lockdown eben nur Take Away ermöglicht, wollen die beiden auch Speisen zum Mitnehmen anbieten. „Zu Ostern vielleicht ein Menü, so wie es jetzt viele zum Valentinstage gemacht haben“, sagt Hopf, der hofft, dass er dann im April zumindest den Schanigarten eröffnen kann.

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