Das Tier hatte typische Symptome, woraufhin in seinem Blut Antikörper nachgewiesen wurden.
Bregenz. In Bregenz wurde erstmals in Österreich eine Infektion mit dem Coronavirus bei einer Hauskatze nachgewiesen. Das Tier litt an Fieber, Durchfall und Abgeschlagenheit und wurde daher getestet. Friedrich Schmoll, Leiter des Ages-Instituts für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling, bestätigte einen Bericht des ORF Vorarlberg, wonach es sich um den ersten Antikörpernachweis bei einer Katze handle.
Die dreijährige Ayla – ihr geht es wieder gut – war vor vier Wochen von ihrer Besitzerin zu Tierarzt Karl Fürst gebracht worden. „Die Symptome der Katze waren Fieber, Abmagerung, Durchfall und Müdigkeit. Mit dieser Symptomatik dachten wir gleich an eine Virusinfektion und wollten sicher sein. Also haben wir auch auf Sars-CoV-2 untersuchen lassen“, sagt Fürst.
Laut Schmoll untersuchte die Ages auch eine Kotprobe des Tieres, dort wurde das Virusgenom aber nicht festgestellt. Ob die auf viele Erkrankungen passenden Symptome von der Corona-Infektion herrührten, lasse sich nicht mit Sicherheit sagen, es sei aber wahrscheinlich, weil mindestens eine Person, mit der die Katze in einem Haushalt lebte, infiziert war.
Kein Grund zur Sorge
In Österreich wurden schon einige Hauskatzen getestet, bei denen im Vorbericht eine Erkrankung der Besitzer stand. Bisher habe man aber – anders als etwa in Italien – keinen Nachweis auf das Coronavirus entdeckt. Dass sich eine Katze beim Menschen anstecke, dürfte laut Schmoll also eher selten vorkommen. Umgekehrt müssen Katzenhalter gar keine Angst vor Ansteckungen haben – eine Übertragung von Katzen auf Menschen wurde Schmoll und auch der Tierärztekammer zufolge bisher nicht dokumentiert. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2021)