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Mitreden: "Reintesten" als Weg aus dem Lockdown?

Kommt es noch vor Ostern und trotz steigender Corona-Zahlen zu neuen Öffnungsschritten? Wie kommt Österreich durch die kommenden Monate? Diskutieren Sie mit!

Am Montag entscheidet die Regierung darüber, wie es in der Coronakrise weitergehen soll. Zuletzt standen trotz steigender Zahlen weitere Öffnungsschritte im Raum. Schlüssel dafür ist das „Reintesten“ – solang es mit den Impfungen hapert. „Mit systematischen Corona-Tests und klaren Regeln sollte eine Öffnung der Hotellerie, Gastronomie und des Kulturbereichs möglich sein. Willkommen beim großen rotweißroten Massentest! Endlich wird geklärt, ob in diesem Land mehr Eigenverantwortung möglich ist“, meint dazu Wirtschaftsressortleiter Gerhard Hofer.

Auch in einer Online-Umfrage der „Presse“ geht die Stimmung in Richtung Öffnung (Stand: Mittwochnachmittag):

Die Lockdown-Müdigkeit greift in Österreich um sich. Viele sind mit den Maßnahmen nicht mehr einverstanden, sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Immer mehr kritische Stimmen melden sich zu Wort. „Wir sollten endlich beginnen, die Pandemie nicht als Feind zu sehen, sondern als Zustand, mit dem wir umgehen müssen“, schreibt der Publizist Martin Kolozs in einem „Presse"-Gastkommentar.  Er ist mit seiner Meinung nicht allein: Man könne nicht 97 Prozent der Bevölkerung in Geiselhaft nehmen, um drei Prozent zu schützen, sagte etwa diese Woche Politologin Ulrike Guérot in der „Zib 2“.

Querschreiberin Andrea Schurian stört nach einem Jahr Corona in Österreich auch die dauernde Empörung. Oft sei diese nämlich nicht konstruktiv, schreibt sie in ihrer aktuellen Kolumne: „Als der Gesundheitsminister vor Weihnachten ein Raustesten aus dem Lockdown in Aussicht stellte, waren neben der Opposition speziell Gastronomen, Theater- und Museumschefs sauer, weil: Mehrarbeit! Und man wolle schließlich nicht zum 'Blockwart der Nation' (©Klaus Albrecht Schröder) werden. Statt Raus- heißt es nun Reintesten, und siehe da: Es funktioniert bei Masseuren und Friseuren derart reibungslos, dass neuerdings auch Wirte und Theaterdirektoren Testkontrollen wollen."

„Anreize und Angst. Offenbar funktioniert der Mensch (nur) so“, schreibt „Presse"-Innenpolitikleiter Oliver Pink in einer Glosse.  Denn: Wenn es um etwas geht (und sei es nur der Friseurbesuch) „strömen die Menschen zu den Tests“.

Wäre bei steigenden Zahlen ein weiterer landesweiter harter Lockdown überhaupt noch eine Alternative? Die Daten zeigen: Die Menschen halten sich nicht mehr so an die Maßnahmen wie noch im Frühling 2020. Wozu Dauer-Lockdowns im schlimmsten Fall führen können, zeigt auch ein Nachbarland Österreichs. Dort zeigen die harten Regeln nämlich nicht mehr die gewünschte Wirkung: Die Spitäler sind  überfüllt, die Ärzte müssen sich mit der Triage abfinden, wie Korrespondent Hans-Jörg Schmidt schreibt.

Bleibt die Frage: Wie lange geht das alles noch so weiter? Wir müssen uns wohl auf weitere lange Krisenmonate einstellen, wie Teresa Wirth schreibt. „Ist im Sommer alles überstanden?“, fragt sie in einer Analyse. Die Antwort lautet nach jetzigen Prognosen eher nein.

Diskutieren Sie mit: Soll es trotz steigender Zahlen weitere Öffnungsschritte geben? Ist das „Reintesten“ eine Option, um Hotellerie und Gastronomie zu öffnen? Wie kann es gelingen, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten? Und: Sind Sie mit dem österreichischen Weg durch die Krise zufrieden?

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