An Nachhaltigkeit kann man nur scheitern, sagt Cornelia Diesenreiter. Und plädiert dafür, zwischen Moralisten und Leugnern die Freude zu suchen.
Cornelia Diesenreiter war acht, als sie im Fernsehen das „Schweinchen namens Babe“ sah, das unbedingt Hirtenschwein werden wollte, um nicht geschlachtet zu werden. Ab da wollte Diesenreiter keine Tiere mehr essen. Der Vorsatz hielt zwei Tage – die gefüllte Kalbsbrust ihrer Großmutter zu Weihnachten war einfach zu gut.
Es brauchte dann noch ein blutiges Grillhendl, um aus Diesenreiter wirklich eine Vegetarierin zu machen. Niemand, weder Mensch, Tier noch Umwelt, solle wegen ihr leiden müssen, fand sie – und begann, Dinge auf eine imaginäre Nachhaltigkeits-To-do-Liste zu setzen. Damals, in den Neunzigern, ging das. Biomilch, Fair-Trade-Kaffee. Recyclinghefte. Keine Spraydosen.