Junge Junkies, Herointote, Spritzen auf Bahnhofstoiletten oder Teenager, die sich zur Beschaffung prostituieren, das ist weitgehend Geschichte. Heute konsumieren Jugendliche ihre Drogen anders und sicherer. Aber...
Christiane F. ist zurück. In der 2021er Version der Geschichte aus dem Berlin der 1970er-Jahre sieht sie unglaublich gut aus, sitzt nach Drogenexzessen in der Schule; Vergewaltigungen, Prostitution, der kalte Entzug passieren eher en passant. Mit der desolaten Düsterkeit des 40 Jahre alten Buchs und Films hat die neue Serie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ wenig zu tun. Auch die Darsteller, Instagram-tauglich in Szene gesetzte 20-Jährige, erinnern wenig an die 13, 14 Jahre alten Berliner Kinder, deren Geschichte viele Jahre Standardwerk an Schulen war.
Hat die Geschichte der Christiane F. überhaupt noch mit dem Leben der Teenager heute zu tun? Wurden Heroin, Spritzen, Drogentod nicht längst vom Konsum sogenannter „Partydrogen“ und guten Therapien abgelöst?