EU-Passagierformular scheitert an den Staaten

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Für Ende 2020 hatte die Kommission ein einheitliches digitales Formular für Flugreisende versprochen, um Erkrankte kontaktieren zu können. Dessen Scheitern ist kein gutes Vorzeichen für den EU-Impfpass.

Ein gemeinsames Projekt der 27 EU-Staaten und der Europäischen Kommission, das mittels eines simplen digitalen Formulars die Kontaktierung erkrankter Reisender erleichtern soll, droht zu scheitern. Ende Dezember hätte es ein EU-weit einheitliches „Passenger Locator Form“ geben sollen, hatte Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission, am 19. November versprochen.
Doch mehr als zwei Monate nach Verstreichen dieses Zieldatums gibt es zwar eine digitale Schaltstelle, die die nationalen Passagierformulare miteinander verknüpfbar macht und es somit den Reisenden erleichtert, ihre Daten über Dauer und Ort ihres Aufenthalts im EU-Ausland einzutragen. Doch nur drei Mitgliedstaaten machen von diesem Angebot der Europäischen Agentur für Flugsicherheit mit Sitz in Köln Gebrauch: Italien, Spanien und die Slowakei. 15 Mitgliedstaaten haben überhaupt kein eigenes Passagierformular.

Und zudem ist diese digitale Schaltstelle nur für Formulare tauglich, mit denen Flugpassagiere erfasst werden. Somit bleibt die Frage offen, wie all jene zum Zweck der Kontaktnachverfolgung mit einem EU-weit einheitlichen Formular erfasst werden können, die mit der Bahn, dem Schiff, dem Bus oder, vor allem, dem Auto von einem Mitgliedstaat in einen anderen reisen.

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