Die Nachrichten zwischen Kanzler Kurz und seinem Ex-Vize Strache liegen dem U-Ausschuss vor. Sie handeln von politischen Schlagabtäuschen und Beziehungskrisen.
Wien. Was sich ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz und sein FPÖ-Ex-Vize Heinz-Christian Strache zu sagen hatten, war nicht besonders viel. Dem Untersuchungsausschuss liegt nach langem Gezerre und Gang zum Verfassungsgerichtshof nun der SMS-Verkehr der beiden vor. Auch die Auswertung einer Chatgruppe mit ihren damaligen Regierungskoordinatoren Gernot Blümel und Norbert Hofer wurde geliefert und auf insgesamt 52 Seiten zusammengefasst.
Ursprünglich waren die Chats auf Wunsch von Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sowie Oberstaatsanwaltschaft auf Stufe drei – also streng geheim – klassifiziert worden. Nachdem sich der U-Ausschuss darüber beschwert hatte, wurden die Chats vom Justizministerium (das vorher der höheren Klassifizierung zugestimmt hatte) heruntergestuft. Die Erwartungen, was es dort zu lesen geben würde, waren also hoch –am Dienstag folgte bei der Opposition die Enttäuschung. Denn das Geschriebene ist zwar atmosphärisch interessant – Belege für Postenschacherei oder Korruption finden sich nicht.