IPO

Onlinehändler Coupang legt den größten US-Börsengang des Jahres hin

Coupang ist ein Gewinner der Coronakrise.
Coupang ist ein Gewinner der Coronakrise.
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Das Unternehmen lag gestern um satte 81 Prozent über dem Ausgabepreis. Coupang ist ein weiterer Profiteur der Coronakrise.

Erfolgreiches Börsendebut für den südkoreanischen Onlinehändler Coupang in New York: Der Eröffnungskurs an der Wall Street lag am Donnerstag mit 61,50 Dollar mehr als 81 Prozent über dem Ausgabepreis. Damit wurde Coupang mit 109 Milliarden Dollar (91,7 Mrd. Euro) bewertet und nahm der Dating-App Bumble mühelos den Titel des größten Börsengangs des Jahres in den USA ab. Bei einer Finanzierungsrunde 2018 war der Marktwert von Coupang noch mit 9 Mrd. Dollar veranschlagt worden.

Die Stimmung für Börsengänge ist in den USA aktuell so gut wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Investoren stehen, zumal beflügelt von Joe Bidens Konjunkturpaket, das sie zu einem beträchtlichen Teil in Aktien stecken dürften, vor allem Schlange bei Technologieunternehmen, die von der Corona-Pandemie profitieren. Das 2010 vom koreanisch-amerikanischen Milliardär Bom Suk Kim gegründete Coupang sammelt mit dem Börsengang rund 4,6 Milliarden Dollar ein. Von dem erfolgreichen Debüt profitiert auch der japanische Technologieinvestor Softbank, der rund 35 Prozent an Coupang hält. Softbank hatte bereits als größter Anteilseigner die Neuemission des Berliner Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 Anfang Februar begleitet.

Ähnlich wie Amazon

Coupang mit Sitz in Seoul profitiert vom Bestell-Boom in der Corona-Krise. Einen Namen hat sich Coupang als eines der ersten Unternehmen gemacht, dass Lieferungen noch am Tag der Bestellung oder am darauffolgenden Tag angeboten hat. Firmenchef Kim will sich zunächst weiter auf den Erfolg im eigenen Land konzentrieren: "Wir fokussieren uns auf unseren Heimatmarkt." Coupang werde 50.000 neue Jobs schaffen, aber auch in Infrastruktur und Technologie investieren. Bereits jetzt kommt der Onlinehändler in Südkorea laut Euromonitor auf einen Marktanteil von fast 20 Prozent.

Im vergangenen Jahr verdoppelte die Firma, die ähnlich wie Amazon alles von Spielzeug, Essen über Elektronik im Angebot hat und mit Coupang Eats auch einen Essenslieferdienst betreibt, ihren Umsatz nahezu auf elf Milliarden Dollar. Coupang Eats konkurriert mit Woowa, dem kürzlich vom Berliner DAX-Konzern Delivery Hero übernommenen südkoreanischen Essenslieferdienst. Der Verlust von Coupang schrumpfte 2020 um 26 Prozent auf rund 568 Millionen Dollar.

(Apa/red.)

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