Am 16. März jährt sich der erste Lockdown. Der Wiener Historiker Peter Payer über das neue Stadtgefühl, Erkenntnisse aus dem Coronajahr – und den langen Weg zurück zur Ungezwungenheit.
Die Presse: Vor einem Jahr, am 16. März 2020, ist das Land in den ersten Lockdown gegangen. Was hat dieses außergewöhnliche Jahr mit Wien gemacht?
Peter Payer: Es hat Wien auf jeden Fall anders getroffen als andere Teile Österreichs. Einfach weil Wien eine Großstadt ist, die mit einem solchen Krisenszenario natürlich anders umgeht als ein Dorf oder eine mittelgroße Stadt. Wien ist zu einer österreichischen Stadt geworden, wenn man so will. Es gab und gibt keine Touristen, keine Internationalität.