Verkehr

Döblinger Ringen um Radweg in der Krottenbachstraße

Die Presse/Clemens Fabry
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Entlang der Krottenbachstraße soll ein zweispuriger Radweg entstehen. Das sorgt vor allem zwischen Parteifraktionen für hitzige Diskussionen. Streitpunkt wie so oft: Parkplätze.

Es ist nicht der schönste Fleck Döblings. An S-Bahnstation, der Tankstelle und Waschanlage jagen Autos vorbei, zuerst auf vier, dann auf drei Spuren. Ruhig ist es hier nie, schließlich ist die Krottenbachstraße eine der Hauptverbindungen in den grünen Westen und zu den Heurigenorten Salmannsdorf und Neustift, aber auch die Routen ins südliche Währing oder in Richtung Klosterneuburg und Brigittenau münden hier zusammen.

Genau an dieser Ecke soll auch der Radweg beginnen. Pläne für einen solchen existieren schon seit 18 Jahren, im vergangenen Dezember schien es endlich so weit zu sein: Die Bezirksfraktionen der Neos, SPÖ und Grünen beschlossen die Umsetzung eines 3,4 Kilometer langen, baulich getrennten Zweirichtungsradwegs.

Seit dem Beschluss gehen jedoch die Emotionen im Bezirk hoch. Und der Radweg selbst ist wieder alles andere als fix.

Protest der Kaufleute

Anstoß des Protests war eine Machbarkeitsstudie der MA 18, die den Radweg-Gegnern – angeführt von Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) – die zündende Munition in die Hand legte: Parkplätze. Die Studie schätzte, dass mit dem Radweg 275 Stellplätze verloren gehen würden. Geplant sei ein „Rad-Highway“, Gehsteige würden verschmälert und so „alles dem Radverkehr untergeordnet“, sagt Resch zur „Presse“. Das stieß nicht nur der FPÖ, die prompt eine Unterschriftenaktion organisierte, aber auch der Wirtschaftskammer sauer auf. Man sorge sich um die Geschäftsleute in der angrenzenden Obkirchergasse. Mit dem Verlust der Parkplätze könnten die Döblinger nicht mehr bequem in ihre liebste Einkaufsstraße kommen – eine Gefahr für die lokale Wirtschaft. 

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