15-Jähriger sorgt für Sensation bei Austrian Golf Open

Matthias Schwab
Matthias Schwab(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ Andreas Reichart)
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Der erst 15-jährige Amateur Matthias Schwab schaffte am Freitag ganz locker den Cut. Zwischendurch war er sogar Dritter. Martin Wiegele hingegen scheiterte wie erwartet.

Der erst 15-jährige Amateur Matthias Schwab hat bei den Austrian GolfOpen 2010 in Atzenbrugg souverän den Cut geschafft. Der junge Steirer ließ seiner 70er-Auftaktrunde am Freitag sogar eine 69 folgen und lag am Nachmittag mit insgesamt 139 Schlägen und fünf unter Par auf Platz acht dieses mit 750.000 Euro dotierten Turniers der Europa-Tour. Zwischendurch war Schwab sogar bei sechs unter Par und auf Platz drei gelegen.

Als einziger rot-weiß-roter Profi kämpft nur noch Markus Brier um den Cut. Der Wiener lag am zweiten Tag zunächst gut im Rennen und nach acht Löchern mit 3 unter für den Tag bei insgesamt eins unter und auf Platz 40. Der prognostizierte Cut lag zu diesem Zeitpunkt bei Even Par.

Wiegele gescheitert

Martin Wiegele hat dagegen wie befürchtet den Cut nicht geschafft. Nach der katastrophalen 78er-Auftaktrunde benötigte der Steirer am Freitag zwar nur 70 Schläge, insgesamt vier über Par (148 Schläge) waren aber klar zu viel, um angesichts des voraussichtlich bei 145 Schlägen liegenden Cuts am Wochenende weiter dabei zu sein.

Wiegele verspielte seine Chancen wiederum am "verflixten" 18. Loch - dort hatte er am Donnerstag sogar ein Triple-Bogey fabriziert. "Ich hatte das Triple-Bogey von gestern sicher noch ein wenig im Kopf. Sonst aber habe ich mir nicht viel vorzuwerfen", sagte Österreichs Nummer-Eins-Golfer, der bis zum Schluss um die Chance gekämpft hatte. "Wenn am Nachmittag starker Wind aufgekommen wäre, wäre der Cut sicher nach oben geklettert. Deshalb habe ich bis zum letzten Loch daran geglaubt", erzählte der 32-jährige Grazer.

Wiegeles Resümee war nach dem Malheur mit der störenden Messer-Schnittwunde im Zeigefinger dennoch positiv. "Ich habe im Vorfeld wegen der Verletzung wenig trainieren können und kein gutes Gefühl gehabt. Dennoch habe ich heute nur 70 Schläge benötigt und am Donnerstag 16 Löcher gut gespielt. Nur zwei eben nicht", resümierte der Steirer, der dank seines Turniersieges in Frankreich für 2011 erstmals eine komplette Tourkarte sicher hat.

"Endlich kann ich ein Jahr vernünftig planen, weil ich bis auf WGC und Majors alles spielen kann", freute sich Wiegele schon auf das Jahr 2011, das wie immer schon im Dezember beginnt. Mit dem ehemaligen englischen Squash-Weltklassespieler Kevin Smith (trug schon Scott Drummond das Bag) hat Wiegele nun einen höchst erfahrenen Caddie, die Zeichen stehen also gut. "Aber auch die laufende Saison ist noch lange nicht vorbei. Ich spiele noch fünf Turniere. Deshalb war die 70 heute für das Selbstvertrauen sehr wichtig."

Kleines Golf-Abc

Par:

Jedes der 18 Spielbahnen (Löcher) hat ein bestimmtes PAR, was für "Professional Average Result" steht. Par 3 bedeutet, dass man als Profi mit drei Schlägen einlochen sollte. Es gibt Par 3, Par 4 und Par 5 sowie ganz selten Par 6 auf sehr langen Bahnen.

Locht man z.B. auf einem Par 4 schon mit dem zweiten Schlag ein, so spielt man auf dem Loch "zwei unter" oder "Eagle". Eins unter heißt Birdie, eins über ist ein Bogey. Selten kommen noch größere Abweichungen von Par vor: drei unter wäre ein "Albatros", zwei über ein "Doublebogey", drei über ein "Triplebogey".

Cut:

Nach zwei von vier Turniertagen wird das Teilnehmerfeld stark reduziert. Die besten 40 bis 60 (je nach Turnier) der ersten beiden Runden dürfen weiterspielen und bekommen in jedem Fall Preisgeld. Alle anderen schaffen den "Cut" nicht. Der Ausdruck kommt noch aus der Zeit, als die Ergebnislisten auf Papier aufgehängt wurden und bei einer bestimmten Stelle abgeschnitten (cut) wurden. Preisgeld gibt es für die frühzeitig Ausscheidenden jedenfalls nicht.

(APA)

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