Sogar in São Paolo, der reichsten Stadt Brasiliens, gibt es keine Intensivbetten mehr. Die Regierung Bolsonaro hat total versagt.
Buenos Aires/Brasilia. Marcelo Queiroga hat sich den wohl schwersten Job der Welt aufgehalst. Er übernahm die Leitung des brasilianischen Gesundheitsministeriums, zu einem Zeitpunkt, da das größte Land Lateinamerikas „den größten Gesundheits- und Krankenhauskollaps in der Geschichte“ durchmacht, so die renommierte Oswaldo-Cruz-Stiftung (Fiocruz).
Diese nationale Institution hat einen dramatischen Bericht vorgelegt. Demnach liegen die Belegungsraten der Intensivbetten in 24 der 26 Bundesstaaten sowie der Hauptstadt Brasilia bei über 80 Prozent. In 15 Staaten sind mehr als 90 Prozent der Intensivplätze besetzt. Der Bürgermeister der reichsten und bestversorgten Stadt, São Paulo, beklagte am Donnerstag den ersten Patienten, der kein Intensivbett mehr bekam. Er verstarb mit 22 Jahren. Derzeit warten allein in der Metropole fast 400 schwerkranke Patienten auf einen Platz in der Intensivpflege.