Menschenrechtsvergehen

Tschetschenien: Das Folterregime des Ramsan Kadyrow

Tschetscheniens Anführer Ramsan Kadyrow (r., mit Sicherheitsberater Daniil Martinow) nennt Folter-Vorwürfe eine Lüge.
Tschetscheniens Anführer Ramsan Kadyrow (r., mit Sicherheitsberater Daniil Martinow) nennt Folter-Vorwürfe eine Lüge.imago images/ITAR-TASS
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Die Enthüllungen eines Ex-Polizisten über Menschenrechtsvergehen belasten die Führung in Grosny schwer. Erstmals werden damit journalistische Recherchen von einem Insider bestätigt. Der Fall nervt sogar den Kreml.

Moskau. Sulejman Gesmachmajew lebt nicht mehr in Tschetschenien. Mit seiner Familie ist er in einen europäischen Staat geflohen. Sein genauer Aufenthaltsort ist unbekannt. Seine Enthüllungen bedeuten eine Gefahr für sein Leben. Gesmachmajew gehörte früher den tschetschenischen Sicherheitskräften an. Nachdem er das russische Staatsgebiet verlassen hatte und in Sicherheit war, packte er aus. Der Moskauer Oppositions-Zeitung „Nowaja Gaseta“ schilderte er, was er als Unteroffizier des „Achmat Kadyrow“-Regiments erlebte. Das Polizei-Regiment wird als „Speznas“ für besondere Aufgaben wie Terrorismusbekämpfung eingesetzt.

Seine Aussagen geben erschütternde Einblicke in die Gewaltexzesse der Sicherheitskräfte, an deren Spitze der Republikschef Ramsan Kadyrow steht. Kadyrow preist die frühere Bürgerkriegsrepublik als Ort des Friedens und Wohlstands an, in dem er mit harter, aber gerechter Hand herrscht. Doch die neuesten Enthüllungen der „Nowaja Gaseta“ zeigen ein anderes Bild. Sie erzählen von Willkür und Menschenverachtung, von Folter und Hinrichtungen. Menschen, die im Verdacht stehen vom Kadyrow-Regime abzuweichen, sind ihres Lebens nicht sicher.

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