Symbolbild. Ex-Geheimdienstler sollen sensible Daten an Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek verkauft haben.
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Der neue BVT-Skandal

Die Aussagen einer Gruppe von Ex-Geheimdienstleuten führten zur BVT-Hausdurchsuchung. Sie versorgten Oppositionspolitiker mit Informationen. Es gab FPÖ-Pläne, ihnen hoch dotierte Posten zukommen zu lassen.

Die Kronzeugen in der Affäre rund um das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) sind nun selbst Beschuldigte. Die Ex-Geheimdienstler sollen sensible Daten abgesaugt und an Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek verkauft haben. Auch verschiedene Parteien profitierten von ihrem Wissen. Ermittlungen legen nahe, dass sie (dafür) gut dotierte Jobs im FPÖ-geführten Innenressort bekommen sollten.

Eine eingeschworene Gruppe ehemaliger BVT-Mitarbeiter taucht in allen großen Ermittlungsakten auf: BVT, Wirecard und Ibiza. Man fand bei einem BVT-IT-Techniker rund 50 Datenträger und Mobiltelefone, die auch hochrangigen Beamten und Kabinettsmitarbeitern des Innenministeriums gehörten. H. wurde vom Dienst suspendiert, weil er diese Daten weitergegeben und verkauft haben soll. Etwa an den flüchtigen Wirecard-Boss Marsalek, für den er ebenso arbeitete wie seine beiden langjährigen Weggefährten W. und O.

W. wurde vor wenigen Wochen verhaftet, weil er Marsalek zur Flucht verholfen haben soll. Er sagte aus, dass er mit seinem Freund O. sensible Personenabfragen für Marsalek organisiert hatte. Und dass O. praktisch die ganze Opposition beliefert hatte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das gratis gemacht hat.“ O. wurde ebenfalls verhaftet, er bestreitet alle Vorwürfe.

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