Joe Biden betraute seine Vizepräsidentin mit der Koordination für die Bekämpfung der Flüchtlingskrise an der mexikanischen Grenze. Mit Impfstoff-Diplomatie und Wirtschaftshilfe soll sie versuchen, den Zustrom einzudämmen.
Vor seiner ersten Pressekonferenz am Donnerstagabend im Weißen Haus war Joe Biden klar, dass unbequeme Fragen auf ihn zukommen würden. Ein schärferes Waffenrecht nach den jüngsten Massakern und eine Antwort auf die aktuelle Flüchtlingskrise an der mexikanischen Grenze, die zuletzt den Erfolg des Impfprogramms überdeckt hatten, standen dabei ganz oben auf der Agenda.
Um der Kritik den Wind aus den Segeln zu nehmen, bestellte der US-Präsident seine Stellvertreterin zur obersten Krisenmanagerin in der Flüchtlingsfrage. Sie ist zuständig für die Diplomatie mit Mexiko sowie Guatemala, Honduras und El Salvador – wo das Gros der Migranten vor Gewalt und Armut flieht – und für die Koordination mit Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas und Sonderbotschafter Ricardo Zúñiga. „Ich gebe dir eine schwierige Aufgabe“, sagte Biden zu Kamala Harris, um sie gleich mit Vorschusslorbeeren zu bedenken: „Ich kann mir niemanden vorstellen, der dafür besser qualifiziert wäre.“