Meine Buben jedenfalls, und nicht nur sie, reagieren auf meine gar nicht so seltenen Versuche, lustig zu sein, zumeist mit kaum verstecktem Augenrollen.
Es gibt ja schon ganz grundsätzlich kaum etwas Schwierigeres, als lustig zu sein. Außer natürlich auf Knopfdruck lustig zu sein. Insofern hat der freundliche Hinweis meines hiesigen Chefredakteurs auf das "Schaufenster"-Motto umgehend für jene Unlockerheit gesorgt, die Witze fast zwangsläufig misslingen lässt. Wobei für das Lachen in Pandemiezeiten ja das Gleiche gilt wie für das Lachen überhaupt. Was das ist, weiß ich allerdings nicht.
In der vorigen Woche musste ich über den Umstand schmunzeln, dass die neue US-Innenministerin Haaland zufällig den gleichen Nachnamen trägt wie der von den Buben zuletzt so oft besprochene norwegische Baby-Wunderstürmer von Borussia Dortmund. Die dazu passenden Vornamen Deb (Washington) und Erling (Dortmund) hätten übrigens das Potenzial, auch zwischen den vielen bereits kursierenden originellen Vornamen hervorzustechen - falls jemand wegen eines freudigen Anlasses gerade auf der Suche ist.
Meine Buben jedenfalls, und nicht nur sie, reagieren auf meine gar nicht so seltenen Versuche, lustig zu sein, zumeist mit kaum verstecktem Augenrollen. Das mag mit der Qualität und Frequenz (zu viel, zu schlecht) der Witze zu tun haben. Jedenfalls aber auch mit einem über die Generation gewandelten Humorverständnis. Witze, die auf der Skala zwischen Ironie und Sarkasmus angesiedelt sind, werden von ihnen oft als "haten" von Dingen verstanden, die Witze der Söhne sind meist vorsichtiger. Davon versuche ich mir durchaus eine Scheibe abzuschneiden, wodurch allerdings meine Schlagfertigkeit empfindlich leidet. Ob wir also (noch) lachen, hängt viel weniger von den äußeren als von den inneren Umständen ab. Das ist zwar nicht komisch, aber irgendwie tröstlich.