Coronavirus

3363 Neuinfektionen und 29 Tote in Österreich

Die Zahl der Patienten auf Intensivstationen bleibt mit 531 weiter auf hohem Niveau. Wien erreicht mit 215 Intensivpatienten abermals einen neuen Höchstwert. Intensivmediziner beobachten die Lage mit Sorge.

In den vergangenen 24 Stunden sind in Österreich wieder mehr als 3.300 Neuinfektionen verzeichnet worden. Innen- und Gesundheitsministerium meldeten 3.363 neue Fälle, wodurch im Schnitt der vergangenen Woche täglich 3.314 Neuinfektionen hinzukamen.

Auf stabil hohem Niveau blieb die Zahl der belegten Intensivbetten - 531 waren es am Donnerstag, um neun Covid-19-Erkrankte weniger als am Vortag. Einen geringen Rückgang gab es auch insgesamt bei den Patienten im Krankenhaus.

In Spitalsbehandlung befanden sich am Donnerstag österreichweit 2.297 Menschen - um 26 weniger als am Mittwoch, aber um 229 mehr als vergangenen Donnerstag. Weiterhin dramatisch ist die Situation im von der dritten Welle besonders getroffenen Osten Österreichs, wo am Donnerstag der vierte harte Lockdown begann. In Wien mussten am Donnerstag bereits 215 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt werden, so viele wie noch nie zuvor. In Niederösterreich gab es 118 Schwerkranke, drei weniger als beim bisherigen Rekordwert am Mittwoch. Und im Burgenland benötigten 17 Menschen intensivmedizinische Versorgung, am Sonntag waren es 25 gewesen. Innerhalb einer Woche waren österreichweit 85 Intensivpatienten hinzugekommen, was einer Steigerung von 19 Prozent entspricht.

Die am Donnerstag gemeldeten 3.363 neuen Fälle liegen deutlich über dem Wert der vergangenen Woche - 3.124 waren es am 25. März. Weniger waren es auch mit 3.357 die Woche zuvor gewesen. Den neuen Fällen standen am heutigen Donnerstag 2.613 Genesene gegenüber. Die Zahl der bestätigten aktiven Fälle stieg um 721 auf bereits 36.495 Infizierte.

Inzidenz gestiegen

Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg am Donnerstag auf 260,6 (Mittwoch: 257,9) ab. Innerhalb der vergangenen Woche waren 23.199 Neuinfektionen verzeichnet worden. In Österreich wurden bisher 549.592 Menschen positiv getestet. 503.729 gelten als wieder genesen.

Seit Mittwoch wurden weitere 29 Todesopfer verzeichnet. Österreichweit sind somit bisher 9.368 Personen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Innerhalb der vergangenen Woche wurden 190 Todesfälle registriert. Pro 100.000 Einwohner sind seit Beginn der Pandemie bereits 105,2 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

Am Donnerstag wurden wieder hohe Testzahlen gemeldet. Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 353.719 PCR- und Antigenschnell-Tests eingemeldet. Davon waren 73.081 aussagekräftige PCR-Tests, die Positivrate lag bei 4,6 Prozent.

13,5 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft

Bei den Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden wurde erneut der mit Abstand höchste Wert mit 1.038 in Wien registriert. In Niederösterreich kamen seit Mittwoch 709 weitere Infizierte hinzu, in Oberösterreich 501, in der Steiermark 281 und in Tirol 253. Kärnten meldete 199 Neuinfektionen, Salzburg 188, das Burgenland 102 und Vorarlberg 92.

Exakt 1.199.887 Menschen in Österreich wurden bis Mittwoch laut den Zahlen des E-Impfpasses zumindest einmal geimpft. Sie entsprechen 13,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Von Dienstag auf Mittwoch kamen 26.441 Stiche hinzu. Voll immunisiert wurden bisher 441.445 Menschen, die exakt fünf Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Intensivmediziner: „In höchstem Maße besorgniserregend"

Das Covid-19-Prognosekonsortium geht davon aus, dass bis 14. April sogar 670 Corona-Patienten auf den heimischen Intensivstationen behandelt werden müssen. Die Intensivmediziner verfolgen diese Entwicklung mit großer Sorge. Die noch stärkere Belastung der Intensivkapazitäten komme "leider nicht überraschend, ist aber in höchstem Maße besorgniserregend", meinte Walter Hasibeder, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI), am Donnerstag. In der täglichen Praxis beobachte man "sehr viel schwerere Verläufe, als dies noch in der sogenannten ersten oder zweiten Welle der Fall war".

Dabei liege der Schwerpunkt nicht mehr "bei den alten, vulnerablen Menschen, sondern bei Personen, die mitten im Berufsleben stehen", erläuterte Hasibeder. Jede weitere zusätzliche Belastung der Intensivstationen durch Covid-19 gehe nun "auf Kosten zahlreicher Nicht-Covid-Patientinnen und -Patienten“.

Der Intensivmediziner zeigte sich besorgt, dass auch andere Bereiche für chronisch kranke Menschen wie Schmerzambulanzen aus Personalmangel nicht offengehalten werden können. "Im schlimmsten Fall steht am Ende einer Überlastung der Kapazitäten die 'harte Triage'", warnte Hasibeder.

Der ÖGARI-Präsident appellierte an die Bevölkerung, mit eigenverantwortlichem Vorgehen in die bevorstehenden Osterfeiertage zu gehen: Jede trage durch das eigene Verhalten dazu bei, diese Situation zu managen - und zwar unabhängig von geltenden Maßnahmen. Es gelte nun, auch Verantwortung für sein unmittelbares Umfeld und im besonderen Maße für vulnerable Bevölkerungsgruppen wie Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Schwangere zu übernehmen. "Schützen wir uns alle gemeinsam!", verlangte Hasibeder abschließend.

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