Die Segnung homosexueller Paare ist für den Vatikan „unmöglich“. In Österreich gibt sie Würdenträgern Anlass zum Widerstand.
Fast drei Wochen ist es nun her, dass eine seit jeher von gegenseitigem Unverständnis geprägte Beziehung eine neue, unmissverständliche Richtung eingeschlagen hat: Das Dekret der vatikanischen Glaubenskongregation vom 15. März, das eine Segnung homosexueller Paare als „unmöglich“ definiert, war kurz vor dem Osterfest ein neuer Rückschlag für all jene, die gehofft hatten, dass sich das Verhältnis der Kirche zur (gläubigen) LGBTIQ+-Community unter Papst Franziskus bald modernisieren oder gar reformieren könnte.
„Die Kirche ist nicht bekannt dafür, dass sie queeren oder homosexuellen Personen sehr offen gegenübersteht. Das hat uns nicht überrascht“, bewertet Anna Szutt, Generalsekretärin der Homosexuellen Initiative (HOSI), die Lage. Sie spricht damit aus, was sich viele in der Community ohnehin denken: Vom Vatikan hat man sich nichts anderes erwartet. „Was uns aber wirklich überrascht hat, war, dass sich viele Kirchen dezidiert auf die Seite der Community gestellt haben“, sagt Szutt.