Gartenkralle

Nur nicht verwöhnen

Die Polsterphlox bedeckt den Boden, Zwischenräume und hilft gegen Austrocknung.
Die Polsterphlox bedeckt den Boden, Zwischenräume und hilft gegen Austrocknung.Ute Woltron
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Es gibt eine Erklärung dafür, warum lieber selten, aber dafür ordentlich gegossen werden sollte.

„Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage“, behauptete der einflussreiche Schweizer Landschaftsarchitekt Dieter Kienast, „denn er erfordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ Diese Zuwendung braucht das grüne Wohnzimmer natürlich insbesondere, wenn Pflanzen zu dürsten beginnen. Jeder Garten muss zwischendurch gegossen werden, da kommt man nicht drum herum. Wenn der Regen ausbleibt und die Sonne alles ausdörrt, greift die Nation zu Gartenschlauch und Gießkanne. Wie man diese scheinbar einfache Tätigkeit optimiert, und wie man nach Möglichkeit Wasser spart, folgt einfachen Regeln, und es beginnt damit, sich selbst zu zügeln.


Denn häufiges leichtes Drübergießen durchfeuchtet nur die oberste Erdschicht, und das ist kontraproduktiv. Um durchdringend zu gießen, ist meist eine deutlich größere Wassermenge notwendig als angenommen. Zehn Liter Wasser pro Quadratmeter etwa dringen gerade einmal zehn Zentimeter tief in die Erde ein. Gießen Sie lieber seltener, dafür kräftig und nur dann, wenn die Pflanzen durstig zu werden beginnen. Es gibt eine Begründung dafür: Pflanzen, die von Dauergießern verwöhnt werden, sind zur Bequemlichkeit erzogen. Sie breiten ihre Wurzeln hauptsächlich in den seichten Regionen aus, die rasch wieder trocknen. Lässt man sie hingegen regelmäßig etwas dürsten, sehen sie sich dazu gezwungen, ihre Wurzeln auch in größere Tiefe zu strecken, und nur dort befindet sich das verlässlichste Feuchtigkeitsreservoir für trockene Zeiten.

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