Kachelmann-Prozess: Weitere Zeugen vernommen

Kachelmann im Auto
Kachelmann im Auto(c) EPA (Roland Wittek)
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Am vierten Verhandlungstag gegen Jörg Kachelmann haben Hotelmitarbeiter ausgesagt. Sie sollen ihn direkt nach der mutmaßlichen Tat gesehen haben.

Vor dem Mannheimer Landgericht ist am Mittwoch der Prozess gegen Fernsehmoderator Jörg Kachelmann mit Zeugenvernehmungen fortgesetzt worden. Der 52-jährige Wetterexperte ist angeklagt, seine langjährige Geliebte mit einem Messer bedroht und vergewaltigt zu haben. Er selbst beteuert seine Unschuld. Am vierten Verhandlungstag sollten insgesamt vier Zeugen aussagen.

Hotelangestellte sagt aus

Zunächst wurden zwei Angestellte des Hotels einvernommen, in dem Kachelmann am frühen Morgen des 9. Februars eingecheckt hatte, nachdem er vom 37-jährigen mutmaßlichen Tatopfer gekommen war. "Er kam ziemlich spät", erinnerte sich eine 36-jährige Hotelfachfrau. "Er war freundlich." Verletzungen habe sie an ihm nicht bemerkt. Nach der Aussage einer anderen Angestellten war Kachelmann von 03.30 Uhr bis 10.30 Uhr in dem Hotel.

Hat sich das Opfer selbst verletzt?

Vor Beginn der Befragung hatte die Staatsanwaltschaft einen Befangenheitsantrag gegen einen der Gutachter der Verteidigung gestellt, über den das Gericht aber nicht am Mittwoch entscheiden wollte. Es ging dabei um ein Gutachten, in dem laut Anklage der 37-Jährigen unterstellt worden sei, dass sie sich die Hämatome selbst beigebracht habe.

Aussage einer früheren Geliebten

In dem Verfahren wurden in den vorangegangenen Tagen die Anklage und die Aussage des Moderators verlesen. Außerdem wurde eine Tonbandaufnahme des Notrufs des mutmaßlichen Opfers vorgespielt. Auch eine seiner anderen Geliebten hatte unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt.

Im Laufe des Prozesses sollen zunächst weitere Ex-Freundinnen gehört werden, erst danach das 37-jährige mutmaßliche Vergewaltigungsopfer. Kachelmanns Anwälte hatten dieses Vorgehen scharf kritisiert. Dienstaufsichtsbeschwerden seiner Anwälte gegen die ermittelnden Staatsanwälte blieben aber erfolglos.

(APA/dpa)

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