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Leitartikel

Bitte kein staatliches „Autohaus Österreich“ in Steyr

OBEROeSTERREICH: MAN-WERK STEYR: BESUCH VON INVESTOR SIEGFRIED WOLF
Investor Siegfried Wolf im MAN-Werk: Er konnte die Belegschaft nicht von seinem Plan überzeugen.APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR
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Dem MAN-Werk in Steyr droht das österreichische Schicksal. Nichts soll sich verändern, alles soll bleiben, wie es ist, und die Politik soll sich darum kümmern.

Wirtschaftskrise, Rezession. Vielleicht anderswo. Sicher nicht bei uns. Schon gar nicht im oberösterreichischen Steyr. Dort haben die Mitarbeiter des von der Schließung bedrohten MAN-Werkes mit überwältigender Mehrheit ein Übernahmeangebot des Industriellen Siegfried Wolf abgelehnt. 64 Prozent der Belegschaft riskieren also lieber eine komplette Werkschließung, pfeifen auf den „Spatz in der Hand“, auf eine abgespeckte Produktion zu geringeren Löhnen. Dass diese Urabstimmung derart klar gegen Wolf ausging, war selbst für den Betriebsrat erstaunlich. Wolf hatte noch vor einem „österreichischen Detroit“ gewarnt. Dabei müsste dem ehemaligen Magna-Chef doch klar sein, dass hier andere Bedingungen herrschen als in Amerika.

Tatsächlich lässt das Drama um das MAN-Werk viele Beobachter mit Verwunderung zurück. Selbst wirtschaftsliberale Experten sehen vom Volkswagenkonzern eine rote Linie überschritten. Bei uns, aber auch in Deutschland, sehen sich Industriebetriebe als Partner eines Wirtschaftsstandorts. Und gerade das Land Oberösterreich hat sich mit einer sehr unternehmerfreundlichen Politik stets seinerseits als verlässlicher Partner der Industrie erwiesen. Die VW-Tochter MAN wischt diese Partnerschaft mit einem Federstrich beiseite. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die Unternehmen massiv von dieser Standortpartnerschaft profitieren.