Rote Klubtagung

Was die Wiener SPÖ mit 100 Millionen Euro macht

WASSERSPIELE (EROEFFNUNG SPIELPLATZ)
WASSERSPIELE (EROEFFNUNG SPIELPLATZ)APA
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Klimaschutz. Die SPÖ ergrünt und präsentiert Projekte gegen den Klimawandel und dessen Folgen. Das Programm soll bis 2025 laufen.

Am Mittwoch ging die dritte Klubkonferenz der Wiener SPÖ über die Bühne. Und wie bei roten Klubkonferenzen üblich, wurden dabei konkrete Projekte für Wien präsentiert – unter dem Titel „Arbeit.Klima.Innovation.“

Dominiert hatte bei der Klubkonferenz der Kampf gegen den Klimawandel und dessen Folgen, was nicht sehr überraschte. Immerhin will die SPÖ nach dem Rauswurf des grünen Koalitionspartners aus der Stadtregierung eine offene Flanke im Umweltbereich schließen. Stichwort: rot-grün-affine Wähler.

„Jeder Euro, den wir in Klimaschutzmaßnahmen investieren, ist eine Investition in Arbeitsplätze, die es gerade jetzt in der Krise besonders braucht“, erklärte SPÖ-Klubvorsitzender Josef Taucher, der darauf verwies: „Zwischen 1961 und 1990 gab es im Schnitt 9,6 Hitzetage pro Jahr. 2017 bis 2019 waren es bereits 37 bzw. 38 Tage.“

Gekühlte grüne Grätzel

Entgegensteuern will die SPÖ mit einem 100 Millionen Euro schweren Förderprogramm für Bezirke und Grätzel, das die Stadt für diese Legislaturperiode geschnürt hat. Konkret stehen bis 2025 jährlich 20 Millionen Euro zur Verfügung. Wobei je nach Projekt 40, 60 oder 80 Prozent der Kosten von der Stadt gefördert werden; die Untergrenze für förderbare Maßnahmen liegt bei 15.000 Euro.

Wo der öffentliche Raum in den Grätzeln von Beton und Asphalt geprägt ist, sollen (wo möglich) gekühlte und begrünte urbane Plätze entstehen. Neben Bäumen wird es Trinkbrunnen, Sitzmöbel und Sprühnebel geben. Vorbild ist die Gestaltung am Alser Spitz, in der Zollergasse und am Johann-Nepomuk-Vogl-Platz.

Wasserspielplätze, Begrünung, Abkühlungen

Gegen die Hitze der Stadt sollen auch die Wasserspielplätze für Kinder ausgebaut werden. Beispielsweise wird noch im Frühjahr im Lichtentalerpark im 9. Bezirk eine Wasserspielanlage entstehen.

Parallel dazu kündigten Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Planungsstadträtin Ulli Sima an, erneuerbare Energien weiter auszubauen. Das soll geschätzte 100.000 neue Jobs schaffen. Der Ausbau von Fotovoltaik soll weitere 1200 Arbeitsplätze bringen.
Schulen und Kindergärten, die sich in Bezirkskompetenz befinden, sollen künftig ergrünen – im wahrsten Sinn des Wortes. Denn die Bezirke erhalten Fördermittel zur Fassadenbegrünung im öffentlichen Raum.

Argumentiert wird die Notwendigkeit des gesamten Klimaschutzprogramms bis 2025 so: Eine Studie der ETH Zürich habe prognostiziert, dass Wien eine der europäischen Hauptstädte ist, die am stärksten von Hitzewellen betroffen sein wird. Ohne Gegenmaßnahmen werde die Temperatur im Sommer (bis 2050) um 7,6 Grad steigen – womit die Temperatur mit jener der Hauptstadt Nordmazedoniens vergleichbar wäre. Skopje liegt rund 1000 Kilometer südöstlich von Wien.

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