Analyse

Geringer Impfschutz bereitet China große Sorgen

APA/AFP/LEO RAMIREZ
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Die Impfkampagne in China kommt nur schleppend voran. Das Volk ist skeptisch.

Die Wirksamkeit der chinesischen Vakzine macht Peking zu schaffen. Kürzlich hat erstmals Gao Fu, Leiter der landesweiten Seuchenschutzbehörde, das offensichtliche Problem angesprochen: „Wir werden die Angelegenheit lösen, dass die bestehenden Impfstoffe keine hohen Schutzraten bieten“, sagte der Mediziner während einer Konferenz in Chengdu – und riet dazu, über eine Kombination aus unterschiedlichen Vakzinen für die Immunisierung nachzudenken. Angesichts der hochpolitischen Causa ist dies ein beachtliches Eingeständnis.


Erwartungsgemäß stürzten sich besonders US-Medien auf die Aussage des Virologen: Mit erheblicher Schadenfreude wurde die Nachricht prominent ausgeschlachtet – ungeachtet, dass niedrige Schutzraten chinesischer Impfstoffe auch weltweit für die Bekämpfung der Pandemie einen herben Rückschlag bedeuten. Nur wenig später luden Chinas Staatsmedien den 59-Jährigen zur „Klarstellung“ ein: „Es war ein vollständiges Missverständnis“, sagte Gao Fu der „Global Times“, wohlgemerkt in Englisch. Im Chinesischen wurden seine Aussagen nicht berichtet und sämtliche Kommentare auf sozialen Medien zensiert.

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