Song der Woche

Hier herrscht Krieg, man hört es

Little Simz.
Little Simz.
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„Rap Experimental“ nennt Little Simz, geboren 1994 in London als Tochter nigerianischer Einwanderer, ihren Stil. Bald kommt ihr viertes Album, „Sometimes I Might Be Introvert“.

Little Simz: „Introvert“. Also, introvertiert klingt das nicht, eher nach „Final Countdown“: Mit Trommeln im Marschrhythmus beginnt der Track, ein großes Orchester spielt den Score vom letzten Gefecht, mit gleißenden Trompeten und so. Dann wird's etwas entspannter, doch die Stimmung bleibt monumental: „There's a war“, murmelt Little Simz zweimal, bevor sie mit der Erklärung ansetzt: Krieg herrscht außen – „The kingdom's on fire“ – wie innen: „There's a war inside, I hear battle cries.“ Die Welten überschneiden sich, der Rap klingt bald nach konkreter Anklage sozialer Missstände („All we see is broken homes here and poverty, corrupt government officials, lies and atrocities“), bald esoterisch: „The fight between the Yin and Yang's, a fight you'll never win.“ Was soll man da tun? „The top of the mountain is nothing but the climb“, sinniert Little Simz: „Only the strong survive.“ In diesem Sinn: ein starkes Stück.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und www.fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2021)

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