Luftfahrt

AUA: „Verheerendes“ Quartal

Die Fluglinie hat seit Jänner mehr als 100 Mio. Euro Verlust hinnehmen müssen. Nun hofft das Management auf den Sommer.

Wien. Es sei ein „verheerend schlechtes“ erstes Quartal gewesen, so AUA-Chef Alexis von Hoensbroech am Donnerstag bei der Präsentation der Dreimonatszahlen der zur deutschen Lufthansa gehörenden Fluglinie. Operativ musste die AUA dabei einen Verlust von 106 Mio. Euro hinnehmen. Auch für das Gesamtjahr erwartet der AUA-Chef naturgemäß neuerlich ein deutliches Minus, wenngleich es aus jetziger Sicht aber nicht so schlimm sein werde wie im ersten Coronajahr 2020. Da musste die AUA ja einen Rekordverlust von 319 Mio. Euro hinnehmen. Entscheidend werden die Sommermonate. Komme im Sommer der erwartete Aufschwung, werde auch die voriges Jahr gewährte Staatshilfe ausreichen, so von Hoensbroech.

Dank dieser seien die Kassen der AUA nach wie vor „gut gefüllt“, was für manche „überraschend“ sein dürfte. Es sei ein Kassenbestand, der „mich gut schlafen lässt“, so der AUA-Chef weiter. Als Grund dafür nennt er die Kurzarbeit, die Stundung von Steuern und Sozialbeiträgen und das harte Kostenmanagement im Unternehmen. Drei Langstreckenflugzeuge hat die AUA heuer verkauft, um daraus Staatshilfe zurückzuzahlen. Weitere Verkäufe soll es nicht geben. Wegen des schleppenden Impfverlaufs und anhaltender Reisebeschränkungen zieht sich bei allen Airlines in Europa, auch der AUA, die Erholung hin. Andauernde Verzögerungen führten dazu, „dass wir weit hinter unserer Planung vor einem Jahr sind. Wir hätten schon 60 bis 70 Prozent unserer Kapazität in der Luft haben sollen“, so von Hoensbroech. So habe man im ersten Quartal 2021 nur ein Viertel der Flüge durchgeführt. Das Vergleichsquartal 2020, als sich das Coronavirus ausbreitete, sei dabei bereits ein „Vollbremsungsquartal“ gewesen.

Die Lufthansa hat am Donnerstag ihre Kapazitätsziele gekappt: Das Flugangebot soll im Gesamtjahr statt bis zu 50 Prozent nur rund 40 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen. Die AUA erwartet für sich etwas mehr als die Lufthansa, im Schnitt etwas über 40 bis 45 Prozent, da sie weniger Langstreckengeschäft hat als die Mutter und mehr touristische Strecken bedienen will. Seit zwei bis drei Wochen habe die Buchungsdynamik für die Sommermonate zugenommen. „Jeden Tag kommen jetzt mehrere Tausend Buchungen für den Sommer herein“, so von Hoensbroech. Das könne auch dazu führen, dass die Preise im Sommer ansteigen. (jaz/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2021)

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