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Wie rechts darf es sein in der Post-Merkel-CDU?

Hans-Georg Maaßen
Hans-Georg Maaßen(c) imago images/ari (via www.imago-images.de)
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Die CDU ist tief verunsichert. Nun wühlt auch noch der Fall Hans-Georg Maaßen die Partei auf.

Berlin. Die Ergebnisse des Wahlkreises 196 im fränkisch geprägten Südthüringen, gleich an der Grenze zu Bayern, haben das politische Berlin bisher nicht sonderlich gekümmert, jedenfalls nicht mehr als die Resultate in den anderen knapp 300 Wahlkreisen. Das wird in diesem Herbst anders sein. Denn im Wahlkreis Nummer 196 wagen sie ein Experiment. Dort soll der stramm konservative Hans-Georg Maaßen die CDU als Direktkandidat anführen, also jener Ex-Verfassungsschutzchef, der die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin mit Verve kritisiert und dem seine parteiinternen Kritiker unterstellen, dass er der AfD längst näher stünde als der eigenen Partei.

Das Experiment im Wahlkreis 196 soll nun auch klären, ob mit einem stramm konservativen CDU-Kandidaten die AfD in einer ihrer ostdeutschen Hochburgen kleinzuhalten ist und ob einer wie Maaßen mehr abtrünnige Konservative zurückgewinnt als er in der Mitte verliert. Natürlich, das Experiment hat seine Grenzen, weil der Wähler im Osten anders tickt. Bundesweit sind die Grünen der Hauptgegner, nicht die AfD.
Am Freitagabend hatten die CDU-Delegierten vor Ort den „Wessi“, den Rheinländer Maaßen, zum Direktkandidaten gewählt. Und seither herrscht Unruhe in der Union.

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