Linz: Ersatz für marode Eisenbahnbrücke geplant

Linz Ersatz fuer marode
Linz Ersatz fuer marode(c) Erwin Wodicka
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Die Linz AG prescht nach langem Streit mit ÖBB und Denkmalamt mit ihren eigenen Plänen für eine neue Donaubrücke vor. Schon ab 2016 könnten Autos und Straßenbahnen darauf unterwegs sein.

Nach den langen Diskussionen mit ÖBB und Bundesdenkmalamt um die Zukunft der Linzer Eisenbahnbrücke hat die Stadt Linz offenbar die Geduld verloren. Die Pläne des städtischen Verkehrsunternehmens Linz AG für eine neue Straßenbahnachse beinhalten nun eine neue Brücke neben der bestehenden. Das Gesamtprojekt, das zwischen 335 und 450 Mio. Euro kosten soll, könnte frühestens bis 2016/17 fertig sein. Am Montag wurde die Basisstudie präsentiert, als nächster Planungsschritt wurde die Ausarbeitung eines Vorprojekts in Auftrag gegeben.

Die Linzer Eisenbahnbrücke, über die derzeit die Mühlkreisbahn sowie täglich rund 16.000 Autos fahren, ist am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Das Denkmalamt will die Stahlkonstruktion aus 1899 erhalten, die Eigentümerin ÖBB überlegt offenbar eine teilweise Stilllegung der Mühlkreisbahn. Die Zukunft der Brücke ist daher höchst unklar.

"Seit einem Jahr wird herumdiskutiert, ohne wirklich Entscheidungen zu treffen", ärgert sich Bürgermeister und Linz-AG-Aufsichtsratschef Franz Dobusch. "Die Entscheidungen, die wir brauchen, liegen aber nicht im Kompetenzbereich der Stadt Linz", ergänzte Vizebürgermeister Klaus Luger (beide SPÖ). Die Stadt begrüßt daher die Pläne der Linz AG, eine neue Brücke zu errichten: "Die Lösung hat den Vorteil, dass wir jetzt selbst mit Planungen beginnen können", so Luger.

Neue Bim-Linie zu Spitälern und Frachtenbahnhof

Die Linz AG hat nun eine Basisstudie für eine neue Straßenbahnachse auf den Tisch gelegt. Sie sieht eine Verbindung vom Mühlkreisbahnhof durch den Stadtteil Urfahr und über eine neue Donaubrücke - mit jeweils zwei Spuren für Straßenbahn und Autoverkehr - in die Innenstadt vor. Im weiteren Verlauf führt sie vorbei an wichtigen Spitälern und Infrastruktureinrichtungen, am Stadtentwicklungsgebiet Frachtenbahnhof entlang zum Hauptbahnhof. 73 Prozent der etwa 6,5 Kilometer langen Strecke sollen in Tunnel- oder Tieflage errichtet werden.

Die Planungsarbeiten dürften noch zwei Jahre in Anspruch nehmen, die Bauzeit vier Jahre. Zudem stellt sich die Frage der Finanzierung, die Gesamtkosten werden "grob geschätzt" mit 335 bis 450 Mio. Euro angegeben. 35 bis 75 Mio. Euro davon entfallen auf die neue Brücke, die parallel zur Eisenbahnbrücke errichtet werden soll. Sie müsse in schlichter Bauweise ausfallen und "sich hinter das Denkmal ducken", ist für Dobusch klar.

(APA)

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