Corona-Untersuchung auf dem Mount Everest

Mount Everest in Aussicht
Mount Everest in Aussicht(c) REUTERS (Navesh Chitrakar)
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Nepals Regierung hat Berichte über einen Corona-Ausbruch unter Bergsteigern zurückgewiesen.

Die nepalesische Regierung hat ein Team ins Basislager des Mount Everest entsandt, um herauszufinden, ob es dort einen Corona-Ausbruch gibt. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass dies aber nicht der Fall ist, sagte ein Sprecher des Tourismusministeriums am Freitag.

Zuvor hatten mehrere Alpinisten auf sozialen Netzwerken und gegenüber Medien berichtet, dass sie sich mit dem Virus infiziert hätten. Der polnische Bergsteiger Pawel Michalski etwa schrieb vergangene Woche auf Facebook, dass mehr als 30 Menschen in die Hauptstadt Kathmandu gebracht und später positiv getestet worden seien. Auch eine Mitarbeiterin des CIWEC Hospital, Prativa Pandey, hatte vor zwei Wochen gesagt, dass mehrere positiv Getestete behandelt würden. Auf erneute Anfrage wollte sie sich nicht mehr dazu äußern.

Besonders viele Genehmigungen zum Aufstieg

Noch vor einem Jahr hatte die Regierung Nepals den Everest kurz vor Saisonbeginn dicht gemacht - wegen Corona. In der diesjährigen Frühlingssaison stellte das Tourismusministerium des Himalaya-Landes einer Rekordzahl von ausländischen Besuchern eine Genehmigung zur Besteigung aus - für je 11.000 Dollar. Neben den ausländischen Bergsteigern halten sich im Basislager noch Hunderte einheimische Bergführer und Träger auf. Als eines der nach UN-Angaben am wenigsten entwickelten Länder der Welt ist Nepal auf das Geld aus dem Ausland angewiesen.

Zurzeit steigen in dem Nachbarland Indiens jedoch die Corona-Zahlen immer schneller und die Positivitätsrate ist hoch. Am Donnerstag wurden 9.070 Neuinfektionen bei 21.142 Tests erfasst. Besonders betroffen ist die Grenzregion zu Indien. Und wie in Indien gehen auch nepalesischen Krankenhäusern die freien Betten aus. Zudem werden medizinischer Sauerstoff und Medikamente wie Remdesivir knapp, wie örtliche Medien berichteten.

Den Mount Everest können Bergsteiger nicht nur von Nepal, sondern auch von der chinesischen Nordseite aus erklimmen. Als Vorsichtsmaßnahme in der Pandemie erhielten dort in diesem Jahr allerdings nur 38 Bergsteiger eine Genehmigung für die Klettersaison zwischen dem 31. März und dem 20. Mai, wie chinesische Staatsmedien am Freitag unter Hinweis auf das Sportamt Tibets berichteten. Vor zwei Jahren seien es noch 362 auf der Nordseite gewesen, von denen 241 den 8.848,46 Metern hohen Berg erklommen hätten.

Umfassende Sicherheitsvorkehrungen seien getroffen worden, um das Risiko von Infektionen zu minimieren, berichtete die "China Daily". Es werde etwa häufig Temperatur gemessen. Die Bergsteiger müssten beim Aufstieg vier Meter Abstand halten. Auch werde der Plan für die Kletterer von der nepalesischen Seite genau beobachtet, um zu verhindern, dass sich Bergsteigerinnen und Bergsteiger begegneten.

Anders als Nepal hat China das Coronavirus im Griff. Seit drei Monaten hat das bevölkerungsreichste Land keine lokalen Infektionen mehr berichtet. Seit dem Sommer vergangenen Jahres gab es nur noch wenige Ausbrüche, auf die die Behörden immer mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung und Quarantäne reagierten. Auch herrschen strikte Beschränkungen bei der Einreise, nach der mindestens zwei Wochen Zwangsquarantäne absolviert werden müssen, um importierte Fälle von Covid-19 zu entdecken.

(APA/dpa)

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