Es gibt Kritik an der Absage der Festspiele – und an der Finanzgebarung.
„Es ist ein Skandal, wie die Künstler behandelt werden! Was passiert mit 60 Beschäftigten bei den Festspielen Reichenau?“ Heftige Kritik übt im Gespräch mit der „Presse“ der Schauspieler und Autor Nicolaus Hagg. Er wirft dem Intendanten-Ehepaar Renate und Peter Loidolt „Verrat an den Künstlern, an der Region und am Publikum“ vor. Zum zweiten Mal werde das Festival abgesagt, diesmal sehr kurzfristig. Hagg empfiehlt dem Ensemble, „sich vor dem Arbeitsgericht gegen diese Behandlung zur Wehr zu setzen“. Intendanten anderer Festivals „essen lieber den Fensterkitt, als ihr Festival zu stornieren. Es gibt sehr wohl Rettungsschirme, auch in Niederösterreich, sie wurden offenbar von den Festspielen in Reichenau nicht in Anspruch genommen. Warum nicht?“, will er wissen. Während bis vor wenigen Wochen versprochen worden war, dass die Festspiele Reichenau heuer stattfinden, „wurden die Schauspieler jetzt mit einem E-Mail abgeschasselt. Das ist ungeheuerlich!“ Und Hagg zum Schluss: „Wo sind eigentlich die Förderungen für Reichenau vom vorigen Jahr hingekommen?“