Aktienmarkt

Wie junge Anleger in der Euphorie cool bleiben

Wer kürzlich neu eingestiegen ist oder deutlich zugekauft hat, darf in der Euphorie einen kühlen Kopf bewahren.
Wer kürzlich neu eingestiegen ist oder deutlich zugekauft hat, darf in der Euphorie einen kühlen Kopf bewahren.
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Die aktuelle Rekordjagd wird auch von jungen Investoren angetrieben, die seit Monaten in Massen an die Börse stürmen. Das ist nicht zwangsläufig schlecht. Die Frage ist nur, wie die Neulinge beim nächsten Absturz reagieren.

New York. Gerade in Europa beschweren sich Finanzexperten seit eh und je, dass sich zu wenige Menschen für den Aktienmarkt interessieren. Damit vergeben diese in Zeiten negativer Realzinsen die Chance zum langfristigen Vermögensaufbau. Wer sein Geld unverzinst auf dem Sparbuch oder dem Konto liegen lässt, verliert garantiert. Wer Anteile an Unternehmen oder Indexfonds kauft und über Jahrzehnte investiert bleibt, gewinnt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Grundsätzlich ist es also eine gute Nachricht, dass angesichts der aktuellen Rekordjagd immer mehr junge Anleger an die Börse stürmen.

Werden die Nerven halten?

Und doch besteht Grund zur Sorge. Vor allem in den USA ist ein Boom ausgebrochen, der die nächste Korrektur verschlimmern könnte. So hat die Großbank JP Morgan berechnet, dass die US-Haushalte insgesamt 41 Prozent ihres Vermögens in Form von Aktien halten. Das ist der höchste Wert, seitdem die Notenbank Fed im Jahr 1952 mit entsprechenden Aufzeichnungen begonnen hat. Es ist ein offenes Geheimnis, dass ein Gutteil der von der Regierung Joe Bidens verabschiedeten Corona-Hilfsgelder indirekt seinen Weg an die Wall Street gefunden hat. Im Zusammenspiel mit der erfolgreichen Impfkampagne und der Aussicht auf ein Ende der Lockdowns hat das die Kurse nochmals befeuert.

Nun muss diese Tatsache für sich allein noch kein Problem darstellen. Allerdings befürchten alteingesessene Profis, dass Börsenneulinge, die bisher noch keinen Konjunkturzyklus inklusive Absturz und Erholung durchlaufen haben, bei der nächsten Talfahrt schnell die Nerven wegwerfen und ihre Papiere in Panik abstoßen werden. Nicht nur das: Manche Investoren werden gar keine andere Wahl haben, als zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt zu verkaufen.

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