Deutschland

Und wieder stolpert eine Ministerin über ihre Doktorarbeit

Franziska Giffey
Franziska Giffey(c) APA/AFP/POOL/JOHN MACDOUGALL (JOHN MACDOUGALL)
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Franziska Giffey wirft wegen Plagiatsvorwürfen als Familienministerin das Handtuch. Die populäre Sozialdemokratin hat aber ohnehin andere Pläne. Sie will ins Rote Rathaus in Berlin einziehen. Aber auch da gibt es ein Problem.

Ministerin Dr. Franziska Giffey gibt es nicht mehr. Nur noch Franziska Giffey. Die Sozialdemokratin hatte vor einigen Monaten angekündigt, auf das Führen ihres Doktortitels zu verzichten. Sie tat das mit einigem Pathos: „Was mich als Mensch ausmacht, liegt nicht in diesem akademischen Grad begründet.“ Es war eine Flucht nach vorne. Aber ein Doktortitel wird aberkannt oder nicht. Man kann ihn nicht einfach ablegen.  Mit dem Verzicht war die Debatte also nicht aus der Welt und die Prüfung ihrer Doktorarbeit nicht beendet. Und nun stand die Aberkennung des Doktorgrades durch die Freie Universität Berlin  offenbar kurz bevor.

Deshalb trat Giffey am Mittwoch auf die Notbremse. Die 43-Jährige bat Angela Merkel um ihre Entlassung als Ministerin. Wer den Doktortitel verliert, verliert auch sein Amt: Das ist für deutsche Ressortchefs ein politisches Naturgesetz. Rücktritte wegen Plagiatsaffären haben Tradition. Nachzufragen bei Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und der früheren Bildungsministerin Annette Schavan (CDU). Giffey hatte selbst Amt und Titel verknüpft. Jetzt ist sie beides los.

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