Analyse

Was aus der Protestbewegung in Burma wurde

Der erste öffentliche Auftritt der Politikone Aung San Suu Kyi seit vier Monaten ruft den Kampf der Bevölkerung gegen die Putschisten in Erinnerung. Der Widerstand hat sich gewandelt. Und in den Provinzen brechen Gefechte aus.

Den Rücken kerzengerade, vor dem Mund einen rosa Stoffschutz, hinter ihr zwei Polizisten: So zeigte das Militärfernsehen von Burma (Myanmar) die 75-jährige Aung San Suu Kyi am Montag im Gerichtssaal. Es sind die ersten Bilder der Politikone, seit diese vor vier Monaten verhaftet wurde.

Sie wisse gar nicht, was im Land seit dem Putsch in der Nacht auf den 1. Februar passiert sei, ließ Suu Kyi über ihre Anwälte ausrichten. Sie bekomme keine Zeitungen, habe keinen Zugang zum Internet. Dass die Generäle ihre Partei, die „Nationale Liga für Demokratie“ (NLD), auflösen, habe man ihr gesagt. Es ist stiller geworden um den burmesischen Widerstand, der noch vor ein paar Monaten die Welt in Atem hielt.

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