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Konzerthaus: Musikalische Vielfalt für alle

Die Presse/Clemens Fabry
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Matthias Naske präsentierte eine 200 Seiten starke Programmbroschüre mit weit über 500 Veranstaltungen.

Mira Lu Kovacs ziert das Deckblatt des fast buchdicken Programms der Wiener Konzerthausgesellschaft für 2021/22. Die Popkomponistin, Performerin und Bandleaderin ist eine der Schwerpunktkünstlerinnen der kommenden Spielzeit im Haus, in dem es längst um eine ganzheitliche Sicht auf die musikalische (und teilweise auch die literarische) Kultur geht. Konzerthausintendant Matthias Naske setzt auf ein entsprechend reichhaltiges Programm und geht wie sein Kollege im Musikverein davon aus, dass ab September die Säle wieder voll werden.

Alles andere wäre nicht nur finanziell desaströs. Naske über die Zeit des Lockdowns: „Ich habe gemerkt, wie viel Energie wir selbst bekommen, wenn wir die richtigen Leute zusammenbringen. Wenn man 196 Tage lang nichts zurückbekommt, macht einem das emotional ganz schön zu schaffen.“ Die „richtigen Leute“ sollen also nun wieder ungehindert miteinander musizieren dürfen.

Mutige Unterfangen

570 Veranstaltungen sind für die kommende Saison geplant. 450 davon finden in 60 verschiedenen Abonnementzyklen statt, deren Fokus auf alle erdenklichen Stilgattungen gerichtet ist. Von Kovacs, einer ganz und gar „die Gegenwart verkörpernden Persönlichkeit“ (Naske), bis hin zu Klassikstars vom Format des Tenors Benjamin Bernheim, der sein Konzerthausdebüt feiern wird.

„Ich kann ja nur einige, wenige Namen herausgreifen“, meint der Intendant, wenn es darum geht, die Schwerpunkte zu benennen. Wichtig sind ihm mutige Unterfangen wie die Gesamtaufführung der Streichquartette Dmitri Schostakowitschs durch das Hagen Quartett, aber auch die Tatsache, dass Meistertrompeter Winton Marsalis akkurat an seinem 60. Geburtstag auf der Bühne des großen Konzerthaussaals stehen wird.

Es geht um „Kontinuität und Lebendigkeit“, sagt Naske und verweist auch auf Aktivitäten wie die Reihe „klangberührt“, die Menschen mit schweren Behinderungen musikalische Erlebnisse vermittelt. Oder auf die Aktion, die Förderer und Mäzene der Gesellschaft zu „Scouts“ macht oder Menschen die Schwellenangst vor dem Haus nehmen soll. Der Kartenverkauf hat begonnen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.05.2021)

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