Akademietheater

Im Geisterschloss einer waidwunden „Jagdgesellschaft“

(c) Susanne Hassler-Smith
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Lucia Bihler inszeniert den Bernhard-Klassiker im Akademietheater: Optisch opulent, aber die Sprache bleibt auf der Strecke.

Das Programmheft für Thomas Bernhards „Die Jagdgesellschaft“ im Akademietheater ist knallrot mit tiefschwarzer Schrift. Knallrot ist auch das Bühnenbild von Pia Maria Mackert, das man bei der Premiere am Mittwoch erblickte, nachdem sich der Vorhang gehoben hatte, unter dem bereits Nebel hervorgequollen war. Die Musik und manche Akteure scheinen zu vermitteln, man nähere sich dem Schloss des Grafen Dracula.

Auch gut! Wir wollen wieder einmal Blut sehen, prüfen, wie sich das fast ein halbes Jahrhundert alte Stück gehalten hat. Pulsiert es noch? Knallt es wie einst richtig rein? Was hat Lucia Bihler, zuletzt ambitionierte Haus-Regisseurin an der Volksbühne Berlin, aus diesem ziemlich frühen Drama gemacht? Furchtbar viel und zugleich enttäuschend wenig. Zum Hören und Staunen gibt es eine Menge in diesem post-dramatischen Bernhard-Zirkus, die grelle Ausstattungaus Lack, Latex und anderen Spielsachen überwältigt.

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