Neue Virus-Varianten

Indische Variante könnte im Herbst Probleme machen

Corona-Warnschilder in der nordenglischen Stadt Bolton. Großbritannien London kämpft verzweifelt gegen das Virus aus Indien.
Corona-Warnschilder in der nordenglischen Stadt Bolton. Großbritannien London kämpft verzweifelt gegen das Virus aus Indien. REUTERS
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Einer Modellrechnung Wiens zufolge könnten schon bei geringer Anzahl an Fällen der indischen Variante eine weitere Welle im Herbst zu erwarten sein.

Während das Land einer politisch unterstützen Öffnungseuphorie frönt, beginnen schon die Vorbereitungen auf einen möglicherweise schwierigen Corona-Herbst. Eine Modellrechnung Wiens, die offenbar zuletzt in der Ampel-Kommission angesprochen wurde, geht davon aus, dass schon bei geringer Anzahl an Fällen der indischen Variante im Frühsommer und nicht ausreichender Durchimpfung eine weitere Pandemiewelle im Herbst zu erwarten sei.

Es sei in diesem Fall mit einer deutlichen Belastung der Intensivstationen zu rechnen. Zu bedenken gibt man, dass die indische Variante sich schneller verbreiten dürfte. Zudem legen internationale Studien nahe, dass die Impfstoffe etwa 20 Prozent an Wirksamkeit bei dieser Variante einbüßen, die in Europa vor allem in Großbritannien Fuß zu fassen beginnt.

Testen auch im Sommer

Daraus zieht Wien den Schluss, dass das Testregime auch über den Sommer fortgeführt werden muss, um Fälle von Virusvarianten frühzeitig zu identifizieren und abzugrenzen. Das Sozialministerium denkt ebenfalls in diese Richtung. Die Sequenzierung auf neue Varianten soll über den Sommer jedenfalls aufrecht erhalten werden, um best möglich für den Herbst vorbereitet zu sein.

Ein anderes Problem, das in der Ampel-Kommission von einigen Ländern angesprochen wurde, ist die Zuverlässigkeit der registrierten Selbsttests, die als Eintrittskarte z.B. in die Gastronomie anerkannt werden.

Selbsttests weitaus seltener positiv

Aus Salzburg wurde berichtet, dass die bisher beobachtete Positivitätsrate der registrierten Selbsttests bei nur einem Zehntel jener von Testungen in Teststraßen liegt. Ähnlich der Bericht aus Wien: In acht Tagen wurden 35.000 derartiger Tests registriert, wobei nur fünf positive Ergebnisse verzeichnet wurden. Die Positivitätsrate lag mit 0,01 Prozent bei nur einem Fünftel der sonst in Wien beobachteten Quote.

Zwei mögliche Gründe für diese Ergebnisse werden angenommen. Sowohl eine etwaige schlechte Abnahmequalität als auch das mögliche Verwerfen positiver Tests durch die Testenden, beispielsweise um eine Quarantäne zu vermeiden, könnten die Positivitätsrate verzerren.

(APA)

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