Bottas in Baku: Ausgebremster Silberpfeil

Das Rennwochenende hat schon schlecht begonnen für Valtteri Bottas.
Das Rennwochenende hat schon schlecht begonnen für Valtteri Bottas.(c) imago images/HochZwei (HOCH ZWEI via www.imago-images.de)
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F1: Das Verhältnis zwischen Bottas und Mercedes leidet.

Baku. Das Rennwochenende hat schon schlecht begonnen für Valtteri Bottas. Während alle anderen Fahrer über die Strecke in Aserbaidschan (Qualifying heute, Rennen Sonntag, je 14 Uhr, ORF eins, Sky) schlenderten, saß der Finne noch auf dem Flughafen Helsinki fest. Als hätte der Mercedes-Pilot nicht schon genug Rückschläge in dieser Saison erlitten, in der er um seine Zukunft bei den Silberpfeilen fährt – sein Vertrag läuft Ende 2021 aus – und in der er Teamkollege Lewis Hamilton endlich fordern wollte.

Seit 2017 steuert Bottas den zweiten Mercedes, und seither wird der Abstand zum britischen Rekordmann immer größer. Für dieses Jahr hatte er sich ein neues Rezept zurechtgelegt. „Ich habe realisiert, dass sich vieles um die mentale Seite dreht“, erklärte Bottas. „Ich glaube absolut, dass ich um den Titel kämpfen kann.“

Tatsächlich hat der 31-Jährige heuer ein paarmal aufgezeigt, mit einer Pole Position (Portimão) und schnellsten Rennrunden (Bahrain, Portimão). Dennoch waren dritte Plätze das Höchste der Gefühle, in der WM-Wertung (4.) hat er weniger als die Hälfte von Hamiltons Punkten. Eine ernüchternde Ausbeute, und für das Team von Toto Wolff ein Ärgernis, schließlich kann Bottas in dieser Form Hamilton im Titelkampf kaum unterstützen.

Doch Bottas ist so etwas wie ein Baku-Spezialist. Er hat den bisher letzten Grand Prix in Aserbaidschan im Jahr 2019 gewonnen, 2018 verhinderte nur ein Reifenschaden seinen Sieg.

Am Donnerstagabend hat Bottas dann Baku erreicht. Seinen Pressetermin hatte er zuvor vom Flughafen aus absolviert. Thema war sein verpatzter Boxenstopp zuletzt in Monaco, als die Mechaniker ein Vorderrad nicht lösen könnten (das gelang erst im Werk in Brackley). Wolff hatte Bottas' Parkposition eine Teilschuld gegeben. „Das hat mich schon überrascht“, meinte der Finne nun. Aber: „Ich habe es dabei belassen.“ (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2021)

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