In Sachsen-Anhalt kämpft die CDU am Sonntag um Platz eins – nicht gegen die Grünen wie im Bund, sondern gegen die AfD - eine strategische „Zwickmühle“. Der Wahlkampf dreht sich aber auch um lokale Sorgen.
Der Himmel weint. Eine Handvoll Menschen hat sich an diesem Regentag auf den Marktplatz von Lützen verirrt. An den Ständen gibt es gegrilltes Hähnchen und Bismarckbrötchen. Gustav II. Adolf, der charismatische Feldherr im Dreißigjährigen Krieg, wacht als Statue über die Szenerie. Der Schwedenkönig fiel hier in der Schlacht bei Lützen. Vor sechs Jahren fiel hier auch die CDU. Also auf Platz zwei. Hinter die AfD. Der Wahlkreis im Süden Sachsen-Anhalts färbte sich blau.
Am Rande des Marktplatzes hat die CDU ein kleines Quartier bezogen: Ein Stehtisch, ein Schirm und drei Luftballons, die im Regen baumeln. Die CDU-Direktkandidatin Elke Simon-Kuch (50) soll den Wahlkreis hier zugunsten der CDU drehen. Die Aufgabe sei „schon knackig“, meint die Werbefachfrau. Das ist eher eine Untertreibung.