Frankreich

Warum sich Macron aus dem Sahel zurückzieht

Seit acht Jahren versuchen französische Soldaten in den fünf Staaten der Sahelzone von Mauretanien bis zum Tschad den Islamismus einzudämmen und die Stabilität der Region zu sichern.
Seit acht Jahren versuchen französische Soldaten in den fünf Staaten der Sahelzone von Mauretanien bis zum Tschad den Islamismus einzudämmen und die Stabilität der Region zu sichern. AFP
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Der Präsident kündigte das Ende einer französischen Militäroperation in der Sahelzone an. Stattdessen plädiert er für ein größeres europäisches Engagement und eine internationale Allianz gegen den islamistischen Terror.

Wien/Carbis Bay. Den Schock durch die Ohrfeige des 28-jährigen Rechtsauslegers und Royalisten Damien Tarel bei einer Etappe seiner „Tour de France“ im südfranzösischen Städtchen Tain-l'Hermitage hat Emmanuel Macron rasch abgeschüttelt. Ehe der neuerdings wieder beliebte französische Präsident zum G7-Gipfel nach Cornwall aufbrach, wo er im Zuge der Brexit-Nachwehen im Konflikt um Fischereirechte auf Boris Johnson traf, hatte er dem Fußball-Nationalteam eine Stippvisite abgestattet.

In einer Pressekonferenz sorgte er danach für einen Knalleffekt. Macron urgierte nicht nur neuerlich eine Nato-Reform: „Wir müssen wissen, wer und wo unsere Feinde sind.“ Er erklärte vor allem die „Opération Barkhane“ in der Sahelzone für beendet. „Wir werden unsere militärische Präsenz grundsätzlich überdenken“, sagte er. Ein Militärputsch in Mali und eine Offensive islamistischer Kräfte auf die Hauptstadt Bamako hatte die Regierung unter Macron-Vorgänger François Hollande 2013 zu einer Intervention gezwungen. Die ehemalige Kolonialmacht verstand sich als Bollwerk gegen den Islamismus in Mali, Burkina Faso, dem Tschad, Niger und Mauretanien.

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