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Christina Polster: Hochwertige Teile in besonderen Fahrzeugen

(c) Bernhard Wieland
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Export. Ein Zulieferer für Spezialfahrzeuge, geleitet von einer Frau: Das ist PIK-AS aus dem Burgenland.

Vielen Frauen wird das Unternehmertum nicht in die Wiege gelegt. Doch es gibt Ausnahmen: „Mein Vater, der PIK-AS vor 40 Jahren gegründet hatte, bezog mich von Kindesbeinen an in seine Arbeit ein“, erzählt Christina Polster, Geschäftsführerin des burgenländischen Unternehmens für die Versorgung und Entwicklung elektromechanischer Komponenten im Spezialfahrzeugbau. „Ich war schon immer sehr angetan von der Vielfältigkeit des Jobs: Unternehmer packen Sachen eigenständig an und kennen sich auf vielen Themengebieten aus. Auch ich versuche mich stets in allen Bereiche des Unternehmens einzubringen, vom Prototypenbau über die Mitarbeiterweiterbildung bis zu Buchhaltungsagenden. Das betrifft auch externe Themen wie das Netzwerken und den Einsatz für die Erhaltung unseres burgenländischen Wirtschaftsstandortes.“

Das von Franz Polster gegründete Unternehmen, das seit 2015 von Christina Polster geleitet wird, produziert und vertreibt elektromechanische Komponenten wie Leistungsrelais, Leistungssteckverbinder, Spezialschalter sowie LED-Innenbeleuchtung. Ob Beleuchtungen, die für den harten Kampfeinsatz von militärischen Fahrzeugen entwickelt wurden, oder Teile für Züge, Flugzeuge und Lkws: Produkte von PIK-AS finden sich in vielfältigen Anwendungsbereichen, und das Unternehmen produziert hauptsächlich für den Export. Wie für viele internationale Player und heimische Hidden Champions war die Pandemie auch für PIK-AS eine besondere wirtschaftliche Herausforderung: Im Tagesgeschäft, das im letzten Jahr von den internationalen Herausforderungen stark betroffen war, müssen Probleme wie Lieferantenausfälle oder Lieferverzögerungen gelöst werden. Solche Hürden meisterten Unternehmen mit einer vorausschauenden Planung, Kreativität und Zusammenhalt im Team, betont die Geschäftsführerin: Dabei gilt es, stets die Rahmenbedingungen zu analysieren und Chancen zu ergreifen. „Derzeit errichten wir zum Beispiel im Südburgenland eine Produktionsstätte für Sicherheitsfahrzeugteile – dieses Projekt ist ein gutes und spannendes Ergebnis der aktuellen Geschäftsentwicklung“, so Polster.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Angehenden Unternehmerinnen rät die PIK-AS-Geschäftsführerin, eisernen Willen an den Tag zu legen, frei nach dem Motto: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. „Ihre Ideen sollten Unternehmerinnen in Ziele umwandeln und mit Mut, Fleiß und Durchhaltevermögen umsetzen.“ Denn gerade erfolgreiche Frauen wissen: Hartnäckigkeit und Konsequenz stellen nicht bloß im Beruf ein wichtiges Rüstzeug dar. Nachsatz: „Aber auch Mensch zu bleiben und bodenständig zu sein gehört meiner Meinung nach dazu, Unternehmerin zu sein.“

pikas.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.06.2021)

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