Surfside

Feuer erschwert Suche nach Verschütteten in Miami

imago images/Agencia EFE
  • Drucken

Bereits vor drei Jahren warnte ein Ingenieur vor „großen strukturellen Schäden“. Aktuell erschwert ein Feuer die Bergungsarbeiten. Bislang sei es nicht möglich gewesen, den Brand zu isolieren.

Nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida in der Nacht auf vergangenen Donnerstag mit vorerst vier bestätigten Toten werden weiterhin 159 Menschen vermisst. Akutell erschwert ein Feuer die Suche nach den Vermissten. Die Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, Daniella Levine Cava, sagte am Samstag an der Unglücksstelle in Surfside nahe Miami, es sei extrem schwierig, den Ursprung der Flammen ausfindig zu machen, sie zu isolieren und zu löschen. Dies behindere die Suche nach möglicherweise noch Verschütteten.

Die Rettungskräfte nutzten aber alle verfügbaren Instrumente, um den Brand zu bekämpfen und zugleich in den Trümmern weiter nach Überlebenden zu suchen. "Wir haben weiter Hoffnung", betonte Levine Cava. Bisher seien keine weiteren Vermissten gefunden worden.

Unterdessen wurde bekannt, dass ein Ingenieur schon vor drei Jahren davor gewarnt haben soll, dass es "große strukturelle Schäden" an der Betonplatte unter dem Pool-Deck und Risse und Abbröckelungen in der Tiefgarage gebe. Laut "New York Times" soll der Bericht des beratenden Ingenieurs Frank Morabito vom Oktober 2018 dazu beigetragen haben, dass Pläne für ein Reparatur des Gebäudes ins Auge gefasst wurden. Diese wurden aber nicht umgesetzt.

Die Verwaltungsgesellschaft des Gebäude-Komplexes soll inzwischen einige der baulichen Mängel offen gelegt haben. Vor allem am Beton und an Bewehrungsstäben soll es Schäden gegeben haben, so die "New York Times". Sie dürften auf die jahrelange Einwirkung der korrosiv-salzhaltigen Luft an der Küste Südfloridas zurückzuführen sein, hieß es.

Die Chance Überlebende zu finden, sinkt

Morabito gab in seinem Bericht keinen Hinweis darauf, dass das Gebäude einsturzgefährdet sei. Er merkte aber seinerzeit an, dass die notwendigen Reparaturen darauf abzielen müssten, "die strukturelle Integrität" des Gebäudes und seiner 136 Einheiten zu erhalten.

Das zwölfstöckige Wohngebäude Champlain Tower in der Stadt Surfside nördlich von Miami Beach war in der Nacht auf Donnerstag aus unbekannter Ursache eingestürzt. Einige Bewohner konnten sich noch über Treppen in Sicherheit bringen oder wurden von Balkonen gerettet. Es wird befürchtet, dass viele Bewohner im Schlaf vom Einsturz überrascht wurden und sich nun unter den Trümmern befinden. Die Suche nach möglichen Überlebenden war weiter im Gang, die Chance, dass soclhe drei Tage nach der Katastrophe gefunden werden, sinkt jedoch stündlich.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Surfside

Zahl der Toten nach Einsturz von Wohnhaus in Florida steigt auf neun

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida sind in den Trümmern weitere Todesopfer gefunden worden.
Die zur Hälfte zerstörte Wohnanlage in Strandnähe in Florida.
Katastrophe

„Ich bete für ein Wunder“

Nach dem Einsturz eines Hochhauses in Florida wurde ein Desaster befürchtet. Am Freitag waren vier Tote zu beklagen, 159 Menschen galten als vermisst.
USA

Nach Hochhaus-Einsturz in Miami - Vier Tote, 159 Vermisste

Mindestens vier Menschen kamen ums Leben. Die Gründe für den Einsturz sind noch unklar. Die Anrainer wurden im Schlaf überrascht.
Search-and-rescue efforts resume the day after the managed demolition of the remaining part of Champlain Towers South complex in Surfside
USA

Hauseinsturz in Florida: Zahl der Toten auf 32 gestiegen

Fast zwei Wochen nach dem Teileinsturz eines Wohnhauses wurden weitere Leichen geborgen. Dutzende werden immer noch vermisst.
Sprengung in Surfside
Surfside

Reste von Hochhausruine in Florida gesprengt

Die Sprengung wurde aus Sorge um die Stabilität der Ruine wegen des nahenden Tropensturms „Elsa“ vorgezogen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.