Porträt

Christine A. Maier: Geboren für die Beobachterrolle

Kamerafrau Christine A. Maier: „Die Sachen, die mich am meisten interessieren, sind die, die man sprachlich nicht wirklich ausdrücken kann.“
Kamerafrau Christine A. Maier: „Die Sachen, die mich am meisten interessieren, sind die, die man sprachlich nicht wirklich ausdrücken kann.“Die Presse/Clemens Fabry
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Als versatile Kamerafrau sticht Christine A. Maier in einer Männerdomäne heraus. Mit der „Presse“ sprach sie über kreative Kontinuität und die Arbeit an „Quo Vadis, Aida?“.

Österreich war heuer zwar nicht bei den Oscars vertreten – doch eine Österreicherin hatte gehörigen Anteil an einem der Beiträge, die dort im Rennen um die Auszeichnung des „besten internationalen Films“ in der engeren Auswahl standen. Für die Bildgestaltung von Jasmila Žbanićs intensivem Srebrenica-Drama „Quo Vadis, Aida?“ (das derzeit regulär bei uns im Kino läuft) zeichnet eine Kamerafrau verantwortlich, die sich in hiesigen Gefilden schon länger als eine der verlässlichsten und künstlerisch hervorragendsten Handwerkerinnen etabliert hat: Christine A. Maier. Der Erfolg des Films rückt ihre Arbeit stärker ins Licht – im Kontext einer Zunft, in der Frauen nach wie vor unterrepräsentiert sind.

Das Kamerafieber packte Maier schon als Teenager. Mit 14 begeisterte sich die Steirerin für das klobige Heimvideogerät ihres Vaters, wie sie der „Presse“ erzählt: „Mich faszinierte das Spielerische, die Schöpfung eigener Welten.“ Also begann sie, mit Freunden Kurzfilme zu drehen. „Wir machten alles selbst, auch die Kostüme. Manchmal fiel uns so viel ein, dass wir kaum Schlaf fanden.“ Für Film hatte sich die 52-Jährige stets interessiert. Im Volksschulalter freute sie sich, wenn „Tarzan“ im Fernsehen lief: „Das weckte meine Abenteuerlust.“ Später halfen TV-Themenabende („Der ORF war grandios kuratiert“) und Kinobesuche in Graz bei der Weiterbildung.

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