Der Autor Dennis Gastmann traf Erben, Selfmade-Millionäre und Jetset-Prinzessinnen, um zu erforschen, was Geld mit Kopf und Bauch macht. Sein Fazit: Geld kann glücklich machen, aber tauschen wollte er nur mit einer Person.
Die Presse: Für Ihr Buch „Geschlossene Gesellschaft“ haben Sie Superreiche allerorts besucht. Wie war das Luxusleben?
Dennis Gastmann: Ich hatte gehofft, dass ich ein Jahr lang Jetsetluft schnuppern kann. Die Realität war anders. Ich erinnere mich an eine wenig glamouröse, dreizehnstündige Zugfahrt von Hamburg nach St. Moritz. Nur um abends pünktlich, aber todmüde auf einer Gala zu erscheinen. In Monaco suchte ich verzweifelt nach einer bezahlbaren Bleibe und stieg knapp hinter der Grenze in einem französischen Zwei-Sterne-Hotel ab. Die Wände waren aus Papier, aber durch die Fensterschlitze und mehrere Häuserschluchten konnte ich immerhin das Meer erahnen. Ich habe vom Verlag einen Vorschuss erhalten, mit dem ich auskommen musste. Fünf-Sterne-Hotels in Monaco waren nicht drin.